Parkinson Vorsorge

Die Diagnose Parkinson wirft viele Fragen auf.

Man stellt sich die Frage: Kann man Parkinson vorbeugen?

Konkrete Vorbeugungsmaßnahmen gibt es leider nicht. Du wirst aber im Folgenden verschiedene Risikofaktoren kennenlernen. Darauf kann Einfluss genommen werden indem man auf die eigene Gesundheit achtet und mögliche Anzeichen für eine Erkrankung richtig deutet.

Dr. med. Thomas Vaterrodt

Was ist Parkinson?

Parkinson wurde anfänglich als „Schüttellähmung“ definiert. Heute verwenden Mediziner den Oberbegriff Parkinson-Syndrom. Dort werden Krankheitsbilder zusammengefasst, die mit Bewegungsstörungen, Zittern und Steifigkeit in Verbindung gebracht werden können.

Neben dem idiopathischen Morbus Parkinson, gibt es eine atypische und eine sekundäre Form. Bei letzterer finden sich häufig Ursachen, die als vermeidbare Risikofaktoren eingeschätzt werden können.

Parkinson ruft Veränderungen im Gehirn hervor. Diese führen zum Absterben von Dopaminneuronen. Diese Gewebetypen sind für die Produktion des Botenstoffes Dopamin zuständig. Fehlt Dopamin im Körper, können Bewegungsstörungen und andere für Morbus Parkinson typische Symptome auftreten.

Parkinson vorbeugen: Kann ich mich vor der Erkrankung schützen?

Bislang ist Parkinson nicht heilbar.

Dies rückt die Frage in den Vordergrund, wie Du Dich am besten davor schützen kannst. Wie bereits erwähnt, die ultimative Parkinson-Vorsorge gibt es leider nicht.

Dennoch können wir einiges tun, nämlich Einfluss auf die Risikofaktoren der Erkrankung nehmen.

  • Bewegung tut gut. Es muss ja nicht gleich Leistungssport sein. Schwimmen, Tanzen oder Nordic Walking ist eine gute Alternative. Durch sportliche Aktivität wird der Allgemeinzustand des Körpers erheblich verbessert –  nicht nur bei der Parkinsonerkrankung.
  • Negativen Stress vermeiden
  • Gesunde und abwechslungsreiche Ernährung
  • Regelmäßige ärztliche Checkups

Was sind die Gründe für die Erkrankung an Parkinson?

Eine mögliche Hilfestellung kann sein, die Gründe zu erkennen, die zur Erkrankung führen. Seit ein britischer Arzt namens Parkinson das Krankheitsbild erstmals beschrieb, sind über 200 Jahre vergangen.

Wissenschaftler haben bahnbrechende Erfolge zu verzeichnen und Medikamente entwickelt, die Dir ein relativ normales Leben ermöglichen können.

Die meisten noch offenen Fragen im Zusammenhang mit Parkinson betreffen dessen Ursachen.

Während beim idiopathischen Parkinson keine Auslöser bekannt sind, werden bei der weniger häufigen sekundären Form bestimmte Gründe ins Spiel gebracht.

Es wird vermutet, dass eine hohe Schwermetallbelastung oder bestimmte Medikamente dafür verantwortlich sein können und die Dopamin-Produktion im Gehirn hemmen.

Kann Parkinson durch Stress ausgelöst werden?

Stehst Du unter Stress, muss das nicht unbedingt negative Folgen haben. Positiver Stress motiviert und macht sogar glücklich. Gegen negativen Stress kann man aktiv etwas tun.

Jeder Mensch reagiert anders auf Stress. Du wirst Dich vielleicht an Freunde und Familie wenden, wenn Du überfordert bist. Ebenso kann es möglich sein, dass Du Dich eher verschließt und den Stress praktisch in Dich hineinfrisst.

Eine gute Vorbeugungsmaßnahme kann eine Auflistung Deiner persönlichen Stressfaktoren sein. Dann kannst Du dem Stress direkt den Kampf ansagen. Wenn Du zum Beispiel schlecht schläfst, unternimm am Abend einen Spaziergang oder versuche Dich beim Yoga, anstatt Dich bei Krimis aufzuputschen.

Auch Reden hilft, den Stress loszulassen. Treffen Sie sich mit Menschen, die Ihnen Gut tun.

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Welche Risikofaktoren gibt es bei einer Parkinson Erkrankung?

Nun kommen wir zu den möglichen Ursachen, die Einfluss auf eine Parkinson-Erkrankung nehmen können.

Wenn Du von diesen Faktoren weißt und direkten Einfluss darauf nehmen kannst, leistest Du eine Parkinson-Vorsorge im Rahmen der Dir gegebenen Möglichkeiten und dem derzeitigen Stand der Wissenschaft.

Die Gene als Auslöser von Parkinson

Meist trifft die Betroffenen die Diagnose Parkinson wie aus heiterem Himmel. Eine erkennbare Ursache kann nicht gefunden werden.

Bei manchen jüngeren Parkinson-Patienten spielt die Vererbung jedoch eine maßgebliche Rolle. Mediziner sehen Parkinson als erblich an, wenn mindestens zwei Krankheitsfälle in Deiner Familie vorkommen.

Treten bei Dir Symptome auf, für die keine Ursache gefunden werden kann und die auch nicht einfach nach kurzer Zeit verschwinden, dann forsche nach und versuche in Erfahrung zu bringen, ob in Deiner Familie Parkinson aufgetreten ist. Dabei zählen nicht nur Eltern oder Großeltern, sondern auch deren Geschwister.

Boxer beim Schlag im Scheinwerferlicht

Die Nebenwirkung von Medikamenten

Medikamente haben die Aufgaben, die Symptome von Krankheiten zu bekämpfen. Dafür müssen die Pillen und Kapseln in unseren Stoffwechsel eingreifen. Dabei können verschiedene Körperfunktionen durcheinandergeraten. Möglich ist auch eine verminderte Dopamin-Produktion im Gehirn.

Nimmst Du folgende Medikamente, ist eine derartige Nebenwirkung „möglich“:

  • Medikamente gegen Übelkeit
  • Medikamente gegen hohen Blutdruck
  • Neuroleptika
  • Valproinsäure
  • Lithium
  • Kalzium-Antagonisten

Bestehende Krankheiten als Risikofaktoren

Besteht einer der folgenden Krankheiten, kann eventuell Parkinson auch ausgelöst werden:

  • Durchblutungsstörungen im Gehirn
  • Tumore im Gehirn
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Gehirnverletzungen
  • Gehirnentzündungen
  • Lebererkrankungen 
  • Nierenerkrankungen

Ein prominentes Beispiel ist Muhammed Ali. Der bekannte Boxer erkrankte an Parkinson, weil er mehrmals schwer am Kopf verletzt wurde. 

Wie kann ich einer Erkrankung an Parkinson vorbeugen?

Hörst Du auf Deinen Körper und nimmst mögliche Frühsymptome nicht auf die leichte Schulter, lässt sich Parkinson früh erkennen und gezielt behandeln. Die Medikamente wirken gezielt und Du kannst Dir Deine Lebensqualität erhalten. 

Eine Maßnahme ist auch das Meiden bestimmter Stoffe, die im Verdacht stehen, Parkinson auszulösen. Dazu zählen Schwermetalle oder in Pflanzenschutzmitteln vorkommende Pestizide. 

Bei der Einnahme von Arzneimitteln muss auf mögliche Nebenwirkungen geachtet werden. Unter Umständen ist der Umstieg auf ein alternatives Präparat ratsam. 

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Die grauen Zellen aktivieren

Wie wir bereits wissen, startet Parkinson einen Angriff auf unsere Gehirnzellen. Daher kann die Beanspruchung der grauen Zellen möglicherweise diesen Angriff eindämmen.

In jungen Jahren stehst Du mitten im Leben und bist in Schule, Studium oder Beruf tagtäglich vor geistige Herausforderungen gestellt. 

Im Alter kommt das Gehirn vermehrt zur Ruhe und sollte durch Lesen, das Lösen von Sudoku oder Kreuzworträtseln oder neue Eindrücke in Form von Reisen und Unternehmungen in Bewegung gehalten werden.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Prävention?

Geht es um die Vorbeugung und mögliche Vermeidung von Krankheiten, ist die Ernährung kein unwesentlicher Faktor. 

Dass eine bestimmte Ernährungsform Parkinson aufhalten kann, ist nicht bekannt. Diäten haben keinen Einfluss auf den Verlauf von Parkinson. Du musst auf keine spezielle Ernährung achten. Einige Punkte sind aber trotzdem wichtig.

Dein Körper benötigt eine ausgewogene Ernährung und Du solltest viel trinken. Die gute Nachricht ist: Du darfst Dir auch die eine oder andere Süßigkeit gönnen und musst keine Kalorien zählen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat einige Tipps für die Ernährung Parkinson-Betroffener herausgegeben. Damit kannst Du die Krankheit zwar nicht aufhalten, aber dafür sorgen, dass Dein Körper alle notwendigen Nährstoffe erhält, um sich gegen die Krankheit erfolgreich zur Wehr zu setzen.

Du darfst alles essen, aber in einem ausgewogenen Verhältnis. 

Essen sollte mit Genuss verzehrt werden. Lerne, bewusst zu essen und zu genießen. Nimm Dir Zeit zum Essen, decke den Tisch ansprechend und denke daran: Auch das Auge isst mit. 

Bild mit Obst, Smoothies und Pulver

Bis heute hat die Wissenschaft keine Erklärung für die Ursache des idiopathischen Parkinson. Daher kann der Erkrankung nicht im herkömmlichen Sinn vorgebeugt werden. Es gibt jedoch gewisse Risikofaktoren, denen Du Beachtung schenken solltest.

Die Forschung ist lange nicht abgeschlossen und die Suche nach der Ursache wird uns vermutlich noch Jahre begleiten. Für jeden Einzelnen ist es relevant, seinen Körper zu beobachten und mögliche Anzeichen ernst zu nehmen.

Fazit

Text überarbeitet und freigegeben/geprüft durch:

Dr. med. Thomas Vaterrodt
Chefarzt Neurologische Klinik

SHG-Kliniken Sonnenberg
Sonnenbergstraße, 66119 Saarbrücken

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