Experten-FAQ

„Erkrankte fragen – Spezialisten antworten“

Hier sammeln wir Eure Fragen zu Parkinson. Jeder kann eine Frage stellen und wir wählen dann aus den Einsendung die interessantesten Fragen aus und lassen Sie von einem geeigneten Experten beantworten.

Ein Team von Spezialisten aus verschiedenen Bereichen hat sich bereit erklärt Euch zu antworten. Unten sind Sie kurz vorgestellt und bereits beantwortete Fragen werden aufgelistet.

Wenn Ihr eine Frage habt die noch nicht beantwortet wurde, dann könnt Ihr diese unten über das Formular einreichen. Wir fragen keine persönlichen Daten ab, die Daten werden komplett anonym bei uns verarbeitet. 

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Foto eines Mannes bei der Arbeit am Laptop5Arbeit & Beruf
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Foto verschiedener roher Lebensmittel7Ernährung
Foto von zwei lachenden Menschen im Auto4Fahrtauglichkeit
Foto mit Karten und Würfeln beim Glücksspiel im Kasino4Impulskontrollstörung
Foto einer Apothekerin die dem Patienten seine Medikamente überreicht34Medikation
Foto einer älteren Frau im Rollstuhl im Altersheim5Pflege
Foto einer Frau die sich mit schmerzverzerrtem Gesicht Kopf und Nacken hält21Symptome
Foto eines Mannes beim Schwimmen10Therapie
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    • Gibt es bei Parkinson ein erhöhtes Risiko für Osteoporose?

      Allgemein

      28.07.2022

      Die Prävalenz von Osteoporose und Osteopenie bei Parkinson Patienten wird in der Literatur als hoch angegeben. Mit einer erniedrigten Knochendichte assoziiert sind vor allem eine lange Erkrankungsdauer, eine schwere motorische Einschränkung, ein niedriger Body Mass Index und eine hohe L-Dopa Tagesdosis.

      Weiterhin wird im Alter ein Mangel an Vitamin D beobachtet. Dieser kann unterschiedliche Gründe haben: eine reduzierte Sonnenexposition durch Immobilisation, eingeschränkte Fähigkeit der älteren Haut Vitamin D zu synthetisieren und insuffiziente Zufuhr mit der Nahrung. Eine Mangelernährung besteht bei vielen Parkinsonpatienten, sie wird oft durch Dysphagie und verzögerte Magenentleerung verursacht. Mangelernährung führt häufig zu ungenügender Calcium- und Vitamin D-Zufuhr und ist außerdem eine der wichtigsten Ursachen für einen niedrigen Body Mass Index (BMI). Ein niedriger BMI hängt also oft mit einer unzureichenden Calcium- und Vitamin D-Zufuhr zusammen. Ein Gewichtsverlust findet sich häufig bei Patienten mit Morbus Parkinson, insbesondere bei solchen mit fortgeschrittener Symptomatik und dementieller Entwicklung. In der Literatur wurde demonstriert, dass Körpergewicht und BMI bei Parkinsonpatienten eng mit der Knochendichte korrelieren.

      Folglich sollte bei Parkinson Patienten auf eine ausgewogene, Energie- und Calciumreiche Ernährung geachtet werden. Tagesdosen von mindestens 1200 mg Calcium und 800 IE Vitamin D werden in den Leitlinien der DVO empfohlen, um das Frakturrisiko zu senken.

       

      Porträt von Dr. Pantea Pape

      Dr. Pantea Pape

    • Was kann ich gegen erhöhten Speichelfluss tun?

      Allgemein Symptome

      28.07.2022

      Ein vermehrter Speichelfluss kann als Nebenwirkung einiger Medikamente auftreten. So regen Parasympathomimetika die Speichelproduktion an. Pilocarpin wird sogar für diesen Zweck medizinisch eingesetzt.

      Probleme mit dem Speichelfluss betreffen drei von vier Parkinsonpatienten und erhalten bei Fortdauer der Erkrankung eine zunehmende Bedeutung in der ärztlichen Behandlung. Übermässiger Speichelfluss entsteht wegen verstärkter Speichelansammlung in der Mundhöhle infolge selteneren Schluckens und nicht wie früher angenommen wegen einer vermehrten Speichelproduktion. Speichelansammlung wegen reduzierter Schluckfrequenz, Eintrocknung des Speichels bei Mundatmung und eine im Alter veränderte Speichelzusammensetzung führen zu zähem Schleim in der Mundhöhle und damit zu Schluckproblemen, schlechtem Atem und verstärkter Kariesbildung. Trotz Mundtrockenheit und zähem Speichel kann paradoxerweise ein unkontrollierbares Speicheltropfen auftreten, was für Betroffene und ihr Umfeld zu Schamgefühl und sozialer Isolierung führen kann.

      Zur Verbesserung des Speichelflusses gilt es in einem ersten Schritt die Therapie mit Levodopa und Dopaminagonisten so weit zu optimieren, dass möglichst keine motorische Blockierung des Schluckaktes vorliegt. Zur gezielten Behandlung des Speichelflusses kann lokal Botulinumtoxin in die Speicheldrüsen injiziert werden. Die Wirkdauer dieser repetitiven Injektionsbehandlungen beträgt drei bis sechs Monate. Neben Botulinumtoxin werden Tabletten mit anticholinerger Wirkung (Amitriptylin, Biperiden) oder Atropin-Tropfen (unter die Zunge geträufelt) zur Speichelreduktion eingesetzt. Darüber hinaus kann Tee mit Thymian, Kamille und Salbei helfen. Generell sollten Parkinsonpatienten immer Flüssigkeit in greifbarer Nähe haben und an eine genügende Flüssigkeitszufuhr erinnert werden. Vom Salbei können auch frische Blätter gekaut werden. Als homöopathisches Mittel der ersten Wahl gilt Jaborandi.

      Neben medikamentösen Behandlungsansätzen gilt es noch ein Schlucktraining mit dem «Schluck-Wecker» zu erwähnen: In täglichen Behandlungen von 30 Minuten wird der Parkinsonpatient alle zwei Minuten von einem Weckersignal an ein bewusstes Schlucken erinnert und erlernt so über eine Behandlungsdauer von einem bis zwei Monaten wieder eine normale Schluckfrequenz. Ich empfehle meinen Parkinsonpatienten wegen dem erhöhten Kariesrisiko regelmässiges Zähneputzen (bei schwerer motorischer Einschränkung mit einer elektrischen Zahnbürste) und Mundspülungen mit desinfizierendem Mundwasser.

       

      Porträt von Dr. Pantea Pape

      Dr. Pantea Pape

    • Was versteht man unter der Zwangshandlung „Punding“ und was kann man dagegen tun?

      Impulskontrollstörung

      28.07.2022

      Zu der Familie der Impulskontrollstörungen gehören unkontrollierbares Glücksspiel, attackenartiges Essen übermäßig großer Portionen, das sogenannte Binge Eating, ausuferndes Einkaufen, exzessiv gesteigertes sexuelles Verlangen. Diese Verhaltensweisen können Probleme im persönlichen, familiären und sozialen Umfeld erzeugen.  Ein weiteres häufiges Phänomen ist das sogenannte Punding. Punding bedeutet, die gleiche Sache immer und immer wieder zu tun, zum Beispiel einen Computer mehrfach auseinander und wieder zusammen zu montieren oder Bücher in einem Regal  wieder und wieder zu sortieren. Impulskontrollstörungen können bei jedem Parkinson-Patienten unabhängig von der Behandlung auftreten. Allerdings sind sie besonders häufig bei Patienten, die mit einer Klasse von Medikamenten behandelt werden, die man Dopamin-Agonisten nennt. Dies sind zum Beispiel: Pramipexol, Ropirinol und Rotigotin.

      Es bestehen besondere Risikofaktoren, die das Auftreten dieser Störungen potenzieren; Patienten, die impulsiv oder besonders neugierig sind, neue Dinge zu entdecken. Das Risiko wird außerdem durch Spielsucht oder Alkoholmissbrauch in der Vorgeschichte erhöht. Männer und junge Patienten scheinen häufiger darunter zu leiden. Der Hauptrisikofaktor ist allerdings die Einnahme von Dopamin-Agonisten, insbesondere in einer hohen Dosis.  Wichtig zur Behandlung ist, die Symptomatik möglichst frühzeitig zu Erkennen.

      Wenn der Betroffene selbst oder sein Partner an ein Punding leiden könnte, sollte mit dem behandelnden Arzt ein persönliches und vertrauliches Gespräch geführt werden. Wenn es einem schwer fällt, über die Situation zu sprechen, können Probleme und Fragen auch aufschreiben und dem Arzt auf diese Weise übermitteln. Genau wie bei anderen Problemen kann es außerdem hilfreich sein, wenn der Partner oder Vertrauter, ein Freund oder Verwandter den Betroffenen beim Arztbesuch begleitet.  Zunächst kann der behandelnde Arzt die Parkinson-Medikation anpassen. Eine Dosisreduktion oder das Absetzen des Dopamin-Agonisten hilft oft. Ein selbstständiges, nicht zuvor abgesprochenes Absetzen oder Ändern der Medikation sollte vermieden werden, da z.B. ein plötzliches Absetzen des Dopamin Agonisten in manchen Fällen zu Entzugssymptomen führen kann.

      Porträt von Dr. Pantea Pape

      Dr. Pantea Pape

    • Bei der Entstehung von Parkinson spielt der Darm eine große Rolle, gibt es hier neue Forschungsergebnisse?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Ja, eine ganze Menge. Unklar ist jedoch, ob sich jetzt schon aufgrund dieser Erkenntnisse konkrete Therapieempfehlungen in der Versorgung von Patienten ableiten lassen.

       

      Prof. Thomas Müller
      Nein, das ist auch nur ein Hypothese, die auch schon wie die Geschichte mit den Riechstörungen oder dem Restless legssyndrom teilweise sehr fundiert widerlegt wurde, bzw. kontrovers diskutiert wurde.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

    • Was meinen Sie damit, dass Patienten nach THS kaum noch andere Medikamente außer L-Dopa vertragen?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Thomas Müller
      Viele Patienten haben bei Einsatz anderer Parkinsonmedikamente dann psychiatrische Nebenwirkungen, bzw. Komplikationen.

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

    • Ich habe neben Parkinson noch eine Nebenniereninsuffizienz. Ist das eine THS überhaupt möglich?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Das lässt sich pauschal nicht so einfach beantworten.

       

      Prof. Thomas Müller
      Ja

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

    • Kann die Tiefe Hirnstimulation trotz Kamptokormie und Pisa Syndrom helfen?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Im Allgemeinen gilt, dass wenn sich eine derartige axiale Fehlstellung schon etabliert hat, die THS dafür nicht hilfreich sein kann. Kontrovers diskutiert wird, ob bei Anfangsstadien derartiger axialen Fehlstellungen die THS hilfreich sein kann. Relevante, größere Untersuchungen zu diesem Problem gibt es meines Wissens bisher nicht.

       

      Prof. Thomas Müller
      Meines Wissens nicht.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

    • Kann man die subkutane Infusion bei der neuen Therapie mit einer Insulinpumpe vergleichen? Wann ist mit der Einführung zu rechnen und welche Kliniken werden das anbieten?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Eine subkutane Pumpen-Therapie, nämlich die mit Apomorphin gibt es schon seit Ende der 1980 Jahre. Im Moment sind die Hoffnungen hoch, dass ein ähnlicher Ansatz mit Levodopa erzielt werden kann. Da müssen aber noch die Phase 3 klinischen Studien abgewartet werden, bis mit einer Einführung in die Regelversorgung gerechnet werden kann. Das kann noch einige Jahre dauern.

       

      Prof. Thomas Müller
      Ja, das dauert noch…, wir sind in Deutschland, soll angeblich in 2022 kommen.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

    • Waren die kognitiven Verschlechterungen nach THS stärker als bei Betroffenen, die nur mit L-Dopa behandelt wurden?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Das kann man so pauschal nicht sagen. Da gibt es einige Variablen zu beachten. Was meint man mit kognitiven Verschlechterungen? Solche, die nur mit speziellen Testpsychologischen Verfahren aufgedeckt werden können oder solche die eine Alltagsrelevanz haben. Letztere traten nicht auf, es sei denn, es ist zu einer Komplikation gekommen. Unter alleiniger medikamentöser Therapie muss man definieren, ob man sich auf die On oder die Off Phasen bezieht.

       

      Prof. Thomas Müller
      Das ist nicht untersucht.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

    • Kann man die THS rückgängig machen?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Grundsätzlich schon. Die Elektroden, die Kabel und der Impulsgeber können explantiert werden.

       

      Prof. Thomas Müller
      Wir schalten den Stimulator hier öfters ab und stellen Patienten dann wieder adäquat medikamentös ein.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

    • Kann ich trotz THS mit MRT untersucht werden?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      In der Zwischenzeit sind die meisten THS Systeme abhängig von der Feldstärke MRT kompatibel, aber einige Dinge sind zu beachten und bei Untersuchungen und Therapien sollte man immer auf die THS hinweisen.

       

      Prof. Thomas Müller
      Ja!

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

    • Wie beurteilen Sie nicht invasive Methoden der Hirnstimulation? Etwa Hochfrequenz Ultraschall, ist das eine Alternative zur OP?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Die MRT gesteuerte fokussierte Ultraschalltherapie ist keine Hirnstimulation, sondern ein Verfahren, bei dem das in der THS verwendete Zielgewebe durch Erhitzen für immer zerstört wird, so dass an der Stelle eine Läsion, eine „Narbe“ entsteht.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

    • Nimmt die Wirkung der THS irgendwann ab? Wie ist die Wirkung der THS nach vielen Jahren? Würde die THS auch noch wirken, wenn ich selbst gar kein Dopamin mehr produziere?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Die Wirkung der THS nimmt ab, in dem Maße wie die Parkinson-Krankheit fortschreitet. Allerdings ist es auffällig, dass selbst nach mehr als 15 Jahren die Stimulation weiterhin wirkt. Das beobachtet man bei den Patienten, die die Warnhinweise der Batterieerschöpfung ihres nicht aufladbaren Stimulators nicht bemerkten und ein vollkommenes Stopp der Stimulation erleben mussten.

       

      Prof. Thomas Müller
      Mit Fortschreiten der Erkrankung müssen alle therapeutischen immer wieder angepasst werden.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

    • Gibt es Ausschlusskriterien für die THS?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Ja, einige:

      • Keine eindeutige und fassbare Besserung unter Levodopa
      • Gang-, Sprech-und Schluckstörungen, die sich in der On-Phase durch Levodopa nicht bessern
      • Kognitive Beeinträchtigung und psychiatrische Vorerkrankungen
      • Neurochirurgische Ausschlusskriterien
      • Veränderungen in der Schädel-Hirnbildgebung, die als Hinweis für ein Risiko für die Implantation von Elekroden gelten
      • Ernste Begleiterkankungen
      • Falsche Erwartungen
      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

    • Die THS wirkt ja besonders gut bei Tremor-Patienten - könnte man aber auch Gangprobleme durch die THS mit in den Griff bekommen oder müsste man sich auf ein "Problem" konzentrieren?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Die THS mit dem Zielpunkt im STN wirkt auf alle drei Kardinalsymptome des Parkinson, d.h. auf das Minus an Motorik (Akinese), die Muskelsteifheit (Rigor) und den Ruhetremor. Falls Tremor das absolut dominierende Problem darstellt, wird gelegentlich ein anderer Zielpunkt als der STN gewählt nämlich der VIM. Gangprobleme, die sich auf Levodopa nicht bessern, sind keine Indikation für die THS.

       

      Prof. Thomas Müller
      Nein, bezüglich der Gangprobleme. Tremor kann man auch sehr gut mit Primidonsaft (initial) bzw. Clozapin medikamentös sehr gut einstellen. Mit Geduld und genügend Zeit klappt das fast immer.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

    • Was ist bei der Benutzung von E-Autos in Verbindung mit einer THS zu beachten?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Die THS an sich interferiert nicht mit der Funktionsweise von E-Autos und umgekehrt auch nicht. Selbst muss man weiterhin auf eine gute Fahrtauglichkeit verweisen können und die StVO beachten. Prinzipiell gilt, nach den Begutachtungs-Leitlinien zur Kraftfahrereignung der Bundesanstalt für Straßenwesen, dass Parkinson-Patienten nur bei stabiler Therapie oder in leichten Fällen der Erkrankung Auto fahren können. Da die Implantation des THS Systems formal ein Eingriff am Gehirn ist, gilt man 3 Monate lang nach der Operation zum Führen eines Kraftfahrzeuges aller Klassen ungeeignet.

      Eine Studie hat ergeben, dass THS behandelte Patienten vergleichsweise sogar recht sicher Auto fahren, evtl. sicherer als vorher, weil in der Regel Parkinson-Medikamente reduziert werden können. Diese können mitunter die Fahrtauglichkeit beispielsweise durch Einschlafattacken oder Blutdruckabfall einschränken.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

    • Kann man nach THS noch in seinem Beruf arbeiten, z.B. im Handwerk (Umgang mit Schweißen, technische Anlagen wie Roboter, Hochvoltanlagen etc.)?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Thomas Müller
      Das würde ich eher nicht empfehlen.

       

      Prof. Ceballos-Baumann
      Im Allgemeinen sind die tiefen Hirnstimultionssysteme viel weniger störanfällig geworden als Ende der 1990 Jahre, als z.B. das Einschalten eines Elektrobohrers schon einmal einen Stimulator ausgeschaltet hat. Unter Hochvoltanlanlagen müsste man schon konkreter Wissen, was darunter alles gemeint sein kann. Ich möchte aber annehmen, dass das Parkinson an sich der entscheidende Faktor für die Frage ist, ob man noch in seinem Beruf arbeiten kann.

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

    • Zu welchen technischen Störungen des Hirnschrittmachers kann es kommen?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Die Verwendung von Implantaten kann zu technischen Problemen führen wie Fehllagen durch Planungsfehler, Kabelbrüche z.B. nach Stürzen, zu Dislokationen der Elektroden z.B. durch fehlerhafte Verankerung oder zu elektrischen Übertragungsproblemen im Bereich der Kabelschächte. Fehlfunktionen können auch in Zusammenhang mit der Programmierung der Impulsgeber oder deren Ladefunktion auftreten. Die Komplikationsraten bewegen sich prozentual im niedrigen einstelligen Bereich bewegen.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

    • Kann es zu einer Fehlplatzierung oder zum Verrutschen der Elektroden kommen und wird dann ein erneuter Eingriff notwendig? Kann es zu Infektionen mit Hirn- oder Hirnhautentzündung kommen?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Thomas Müller
      Risiken und Nebenwirkungen können auftreten und sind auch so in der Literatur schon beschrieben.

       

      Prof. Ceballos-Baumann
      Die THS-OP erfordert Erfahrung, gute technische Voraussetzungen mit geeigneter Bildgebung mittels MRT und CT als auch der stetig verbesserten Qualität der Planungs- Dislokationen der Elektroden z.B. durch fehlerhafte Verankerung, die einen erneuten Eingriff erfordern.

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

    • Was muss ich nach dieser Therapie beachten?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Ceballos-Baumann
      Bis auf Sport, der mit Kopferschütterungen einhergeht, gibt es in der Regel kaum Einschränkungen. Da das Stimulationssystem unter der Haut implantiert ist, kann man damit auch in das Wasser gehen.

      MRT Untersuchungen sind nicht bei allen Systemen zugelassen. Die Feldstärke des MRT Gerätes spielt auch eine Rolle. Da muss man sich erkundigen. Deswegen ist es hilfreich einen Implantationsausweis und idealerweise immer einen Ausdruck mit der aktuellen Einstellung der Stimulationsparameter mit sich zu führen. Bei etwaigen operativen Eingriffen, Therapien oder Untersuchungen sollte man alle über den Hirnschrittmacher informieren. Eine sogenannte Diathermie oder Tiefenwärmebehandlungen ebenso wie die transkranielle Magnetstimulation müssen unbedingt vermieden werden Nachsorgeuntersuchungen sollten in Abständen von 3-6 Monaten regelmäßig erfolgen.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

    • Wann führt man eine Therapie mit Hirnschrittmacher durch? Welche Risiken / Nebenwirkungen gibt es bei dieser Therapie?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Thomas Müller
      Das ist eine individuelle Entscheidung, Patienten sollten sich gut informieren, Vor-und Nachteile gezielt abwägen. Risiken und Nebenwirkungen können auftreten und sind auch so in der Literatur schon beschrieben.

       

      Prof. Ceballos-Baumann
      Es bestehen bei jedem chirurgischen Eingriff allgemeine Risiken wie Wundheilungsstörungen bis hin zu Wundinfektionen und in Anwesenheit von Fremdmaterial auch Implantatinfektionen, die in der Regel eine Teil- oder Komplettexplantation des Systems erforderlich machen. Das prozentuale Risiko hierfür wird in der Literatur sehr unterschiedlich angegeben, meist liegt es zwischen 1 und 6 %.

      Die mit Sicherheit am meisten gefürchtete Komplikation stellt eine Blutung in das Hirngewebe dar, welche zu schweren neurologischen Ausfällen und in extrem seltenen Fällen auch zum Tod führen kann, ausgelöst z.B. durch eine Gefäßverletzung beim Einführen der Elektroden. Das Risiko für eine blutungsbedingte dauerhafte neurologische Verschlechterung konnte im Lauf der Jahre immer weiter reduziert werden, was in erster Linie dem technischen Fortschritt sowohl in der Qualität der Bildgebung von MRT und CT als auch der stetig verbesserten Qualität der Planungs-Software für die Steuerung der Elektrodenplatzierung geschuldet ist. Das Risiko für eine schwere Komplikation in direktem Zusammenhang mit einer THS-Operation liegt mittlerweile bei weit unter 0,5%.

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

    • Ist die „tiefe Hirnstimulation“ eine Alternative zur „transkraniellen Hirnstimulation", insbesondere hinsichtlich Verbesserung bei Steifigkeit und Zittern?

      Tiefe Hirnstimulation

      28.09.2021

      Prof. Thomas Müller
      Das ist noch experimentell und erinnert an die neurochirugischen, sterotaktischen Methoden, wo gezielt Läsionen im Gehirn gesetzt worden sind.

       

      Prof. Ceballos-Baumann
      Nein, die „transkranielle Hirnstimulation" mit Magnetpulsen bei Parkinson kann nicht als eines in der Patientenversorgung anerkanntes therapeutisches Verfahren betrachtet werden.

      Porträt von Prof. Dr. med. Thomas Müller

      Prof. Thomas Müller

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Ceballos-Baumann

    • Kann man mit Parkinson schwanger werden?

      Allgemein

      06.07.2021

      Ja soweit man als Frau noch empfängnisbereit ist, kann man auch als Parkinson Erkrankte schwanger werden und eine unkomplizierte Schwangerschaft und Geburt erleben.

      Dabei ist zu berücksichtigen, dass Dopaminagonisten den hormonellen Stoffwechsel der Frau beeinträchtigen. Die Dosierung der Medikamente sollte daher im ersten Drittel der Schwangerschaft so gering wie möglich sein. Dies sollte engmaschig durch einen Neurologen/in überwacht werden.

      Sollte eine genetische Form des Parkinson Syndroms vorliegen, kann im Rahmen der Schwangerschaftsfrüherkennung das Ungeborene auch auf einen Gendefekt untersucht werden.

      Porträt von Karin Junginger

      Karin Junginger

    • Können auch Kinder/Jugendliche an Parkinson erkranken?

      Allgemein

      06.07.2021

      Es tritt zwar selten auf aber es können auch Kinder an einem Parkinson Syndrom erkranken. Bei einem Erkrankungsalter unter 20 Jahren spricht man von einem juvenilen Parkinson.

      Bekannt ist auch das Segawa Syndrom 1970 erstmals beschrieben von dem japanischen Neurologen Masaya Segawa. Es tritt sehr selten auf (ca. 1 Fall pro 5 Millionen Kinder).

      Die Krankheit beruht auf einem Gendefekt und kann zwischen dem 4. und 8. Lebensjahr auftreten. Die Behandlung erfolgt mit Levodopa.

      Porträt von Karin Junginger

      Karin Junginger

    • Wie lange kann man mit Parkinson noch arbeiten?

      Arbeit & Beruf

      06.07.2021

      Dies ist selbstverständlich völlig vom Krankheitsverlauf abhängig. Grundsätzlich versuchen wir die Patienten möglichst lang in einem Arbeitsverhältnis zu halten, weil man weiß, dass prinzipiell bei chronischen Erkrankungen der Krankheitsverlauf günstiger ist, wenn die Patienten – wenn auch evtl. unter „beschützten Bedingungen“ – arbeiten.

      Offensichtlich stellt die Arbeit emotional eine so befriedigende Tatsache dar, dass trotz allem Stress die psychische Belastung der Erkrankung besser vertragen wird.

      Porträt Dr. med. Joachim Durner

      Dr. med. Joachim Durner

    • Darf ich bei Morbus Parkinson Alkohol trinken?

      Allgemein

      06.07.2021

      Prinzipiell spricht nichts gegen ein Gläschen Wein oder Bier. Möglicherweise kann sich sogar der Tremor kurzfristig etwas verbessern. Allerdings muss dringend darauf hingewiesen werden, dass Parkinson-Patienten erfahrungsgemäß deutlich weniger Alkohol vertragen und die Fahreignung unabhängig vom Alkoholpegel dadurch sofort eingeschränkt wird.

      Es sollte daher grundsätzlich kein Alkohol getrunken werden, falls noch eine Autofahrt ansteht.

      Porträt Dr. med. Joachim Durner

      Dr. med. Joachim Durner

    • Kann man mit Parkinson alleine leben?

      Allgemein

      06.07.2021

      Hier ist der Krankheitsverlauf entscheidend. Wichtig ist hier zu beurteilen, dass die Patienten in den Aktivitäten des täglichen Lebens (z.B. Kochen, Waschen, Einkaufen gehen) selbstständig sind. Wir versuchen dann noch häufig, falls bestimmte Fähigkeiten nicht mehr vorhanden sind, dies durch Hilfskräfte (Zugehfrau, Angehörige, Sozialstation etc.) zu kompensieren.

      Denn auch hier ist bekannt, dass Parkinsonpatienten in der häuslichen Umgebung einen günstigeren Krankheitsverlauf aufweisen.

      Porträt Dr. med. Joachim Durner

      Dr. med. Joachim Durner

    • Wie wichtig ist bei der Parkinson-Erkrankung die Zahnhygiene?

      Allgemein

      06.07.2021

      Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt, verbunden mit einer guten Zahn- und Mundhygiene, sind für alle gewünscht und notwendig. Für Parkinson-Patienten hat der Zahnarzt jedoch eine besondere Bedeutung. Aktuell geht die Wissenschaft ja davon aus, dass Parkinson im Darm beginnt. Der Weg aus der Umwelt zum Darm führt unweigerlich über Mundhöhle und Rachen. Eine gesunde Mundflora und gesunde Zähne sind deshalb dringend erforderlich. Dabei versteht man unter Mundflora die Gesamtheit aller Mikroorganismen, welche Mundschleimhaut und Zahnoberfläche besiedeln, das sind einige Millionen. Sie ist von Mensch zu Mensch verschieden. Jeder Mensch besitzt eine ganz individuelle Zusammensetzung.

      Die Mundflora hat eine wichtige Schutzfunktion. Die Mikroorganismen der Mundhöhle beschützen uns vor schädlichen Umwelteinflüssen, sie wehren gefährliche Keime ab und helfen uns, aufgenommene Nahrung vorzuverdauen. Sie sorgt dafür, dass Zähne und Zahnfleisch gesund bleiben. Verschiebt sich das Gleichgewicht zu Gunsten schädlicher Bakterien, ist die Mundgesundheit in Gefahr, Mundgeruch, Karies (Zahnfäule durch Anreicherung von Zahnbelag = Plaque Akkumulation), Zahnfleischentzündungen mit Zahnfleischbluten (Gingivitis) oder Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) sind die Folge. Die größten Feinde der Mundhygiene bei M. Parkinson sind eine unzureichende Zahnpflege, Mundtrockenheit und eine falsche Ernährung.

      Insbesondere nach längerer Krankheitsdauer wird die Zahnpflege bei Parkinson jedoch zum Problem. Studien zufolge ist das Risiko für Karies, Paradontitis und Zahnverlust bei Patienten mit M. Parkinson (MP) erhöht.

      Die ausführliche Antwort können Sie in diesem PDF weiterlesen.

      Porträt von Dr. Ilona Csoti

      Dr. Ilona Csoti

    • Können Parkinsonmedikamente Magenprobleme verursachen?

      Allgemein Medikation

      06.07.2021

      Zunächst ist anzumerken, dass die Magenfunktion bereits durch die Krankheit selbst auf vielfache Weise gestört ist. Die meisten Magenbeschwerden sind Folge der Krankheit.

      Zu den Medikamenten:

      L-Dopa ist in der Peripherie des Körpers ein Brechmittel. Wenn also ein Patient erstmals auf L-Dopa eingestellt wird, erfolgt in der Regel eine Vorbehandlung mit Domperidon, welches die Magenfunktion beschleunigt und die möglicherweise auftretende Übelkeit unterdrückt. Bereits nach wenigen Tagen kann bei den meisten Patienten auf die Begleitbehandlung verzichtet werden.

      Zu den möglich unerwünschten Nebenwirkungen gehören neben der anfänglich möglichen Übelkeit (mit oder ohne Erbrechen) besonders Mundtrockenheit (Amantadin und anticholinerge Parkinson-Mittel). In seltenen Fällen wurde über Zungenbrennen (L-Dopa/Carbidopa) berichtet.

      Die häufigsten Nebenwirkungen betreffen weniger den Magen, eher den Darm: Unter COMT-Hemmern (Tolcapon, Entacapon) kann es zu Durchfall und Erbrechen kommen, auch Benserazid (L-Dopa/Benserazid) kann Durchfall auslösen.

      Porträt von Dr. Ilona Csoti

      Dr. Ilona Csoti

    • Wie wichtig ist bei der Parkinson-Erkrankung die Hauthygiene?

      Allgemein

      06.07.2021

      Bereits aus dem letzten Jahrhundert stammt die Ansicht, dass die Haut ein Spiegel der Par-kinson-Krankheit ist.

      Dieser Annahme zugrunde lag vor allem das Salbengesicht, ein in alten Lehrbüchern häufig genanntes Symptom der Krankheit. Die damit verbundene seborrhoische Dermatitis fiel bereits 1927 James Parkinson auf, dem Erstbeschreiber der Erkrankung. Nach Einführung der L-Dopa-Therapie sind diese Hautveränderungen deutlich seltener geworden.

      Einige Patienten klagen sogar über Hauttrockenheit. Ein Salbengesicht kann somit aktuell als Hinweis auf eine nicht optimale dopaminerge Ersatzbehandlung gewertet werden, möglicherweise infolge nicht zu tolerierender Nebenwirkungen bei Parkinson-Demenz-Patienten (z.B. Psychosen) oder einem zu geringen oder fehlenden Ansprechen auf die L-Dopa-Behandlung bei atypischen oder sekundären Parkinson-Syndromen.

      Auch für einige andere Hauterkrankungen wird ein Zusammenhang mit M. Parkinson beschrieben. Aus diesem Grund spielt die Haut sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie dieser Erkrankung eine besondere Rolle.

      Weiterlesen unter: www.parkinson-vereinigung.de

      Porträt von Dr. Ilona Csoti

      Dr. Ilona Csoti

    • Können Parkinsonsymptome aufgrund einer Erkältung verstärkt werden?

      Allgemein

      06.07.2021

      Ja, durch eine Erkältung können Parkinson-Symptome verstärkt werden.

      Die Parkinson-Krankheit verläuft eigentlich chronisch-progredient, darunter versteht man ein langsames Fortschreiten ohne Schübe, wie zum Beispiel bei der Multiplen Sklerose. Allerdings gibt es bestimmt Trigger, welche zu einer plötzlichen Verschlechterung führen können, dazu zählen auch Erkältungen.

      Porträt von Dr. Ilona Csoti

      Dr. Ilona Csoti

    • Welche Narkosemittel dürfen/sollten bei der Parkinson-Krankheit nicht angewandt werden?

      Anästhesie & Operation

      06.07.2021

      Bei der Medikation, die üblicherweise vor dem Weg von der Station zum OP verabreicht wird, sollten Gegenspieler zum Dopamin, Dopamin-Rezeptorblocker wie Metoclopramid, Neuroleptika wie Haloperidol nicht eingesetzt werden. Benzodiazepine können verwendet werden, sollten aber wegen möglicher paradoxer Wirkung vorsichtig eingesetzt werden. Bei den intravenösen Narkosemitteln wird Propofol aufgrund seiner kurzer Wirkungsdauer empfohlen, obwohl unter Propofol über die Auslösung von Dyskinesien (Überbewegungen) berichtet wurde. Thiopental wird bei bestehender Kreislaufproblemen nicht empfohlen. Ketamin ist umstritten.

      Bei den Narkose-Gasen, den Inhalationsanästhetika, können Isofluran, Sevofluran und Desfluran eingesetzt werden. Durch die Opioid-Gabe kann eine Steifigkeit in der Brustkorbbeweglichkeit verstärkt werden, was beim Absetzen der Beatmung problematisch sein kann. Deswegen gilt hier, Opioide mit Vorsicht zu dosieren. Bei MAO-B-Hemmer-Einnahme ist die Wirkung von Opioiden schwerer steuerbar. Nach der OP sollten Nicht-Opioid-Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Metamizol wenn möglich bevorzugt zum Einsatz kommen.

      Kontrovers wird bei Parkinson unter den Muskelrelaxantien Succinylcholin bewertet. Eine Relaxierung über die OP hinaus nach Einsatz von Muskelrelaxantien muss mit neuromuskulären Monitoring ausgeschlossen werden.

      Bei den Mittel gegen das Erbrechen nach der Narkose (Antiemetika) dürfen keinen Falls  Dopamin-Rezeptorblocker wie Metoclopramid, Haloperidol und Droperidol eingesetzt werden. Oral kann das im Parkinson-Bereich sehr bekannte Mittel gegen Übelkeit Domperidon zum Zuge kommen. Außerdem stehen Substanzen aus der Gruppe der Serotonin-5-HT3-Antagonisten sowie der Glukokortikoide zur Verfügung, die injiziert werden können.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

    • Was muss man bei einer Operation und Narkose beachten?

      Anästhesie & Operation

      06.07.2021

      Eine Operationsindikation sollte wohl überlegt sein. Eine Zweitmeinung von einem nicht an der für die Operation vorgesehene Abteilung tätigen Facharzt und dem Neurologen kann man sich einholen. Zunächst sollte man sich fragen, ob bei der Operation Regionalverfahren für die Anästhesie (örtliche Betäubung) in Frage kommen. Selbst Hüft-OPs werden in vielen Ländern standardmäßig in Regionalanästhesie durchgeführt. Die Komplikationsrate sowie der Krankenhausaufenthalt konnte bei Gelenkersatzoperationen an der Hüfte und am Knie im Vergleich zur Vollnarkose reduziert werden.

      Grundsätzlich sollte man als Parkinson-Patient seinen aktuellen Medikamentenplan, auf dem alle Medikamente ordentlich aufgelistet sind (nicht nur die Parkinson-Medikamente) immer bei sich führen. Es ist sehr ratsam einen Vorrat seiner eigenen Parkinson-Medikamente mit ins Krankenhaus zu bringen, da diese in nicht Parkinson-spezialisierten Abteilungen nicht vorrätig sind, erst bestellt werden müssen und häufig nicht richtig durch ähnliche vorhandene Medikamente ersetzt werden.

      Bei einem geplanten Eingriff sollte man mit den Anästhesist*INNEN im Vorfeld sprechen und über die Parkinson-Krankheit berichten. Diese müssen wissen, welche Narkose man bei einem Parkinson-Patienten wie einsetzt und welche man meiden sollte. Die Parkinson-Medikamente, insbesondere die Levodopa-Präparate, sollten bis kurz vor dem Eingriff eingenommen werden und nach der Narkose so zügig wie möglich fortgesetzt und wie gewohnt weitergeführt werden. Um dies zu gewährleisten, ist es sinnvoll, die Operation zu Beginn des Operationsprogramms zu planen. Wenn nach der OP die Einnahme der Parkinson-Medikation nicht möglich ist, etwa aufgrund einer langer Operationszeit oder nüchtern bleiben müssen, gibt es folgende Alternativen: Levodopa/Benserazid in wasserlöslicher Form (Madopar®LT) kann mit wenig Wasser über eine Magensonde verabreicht werden. Es gibt überdies noch weiter Alternativen, zu denen ein Parkinson erfahrener Neurologe hinzugezogen werden sollte. Durch eine Narkose wird nicht nur der Hirnstoffwechsel recht durcheinandergebracht, sondern auch die Magen-Darmtätigkeit verändert sich und damit die Aufnahme der Parkinson-Medikamente durch den Organismus. Deshalb kann es eine Zeit dauern bis der alte Zustand wieder erreicht wird. Häufig ist nach einer Vollnarkose eine Neueinstellung der Parkinson-Medikamente notwendig.

      Wenn irgendwie möglich sollte ein Medikamentenplan, der häufige Einnahmezeitpunkte von Levodopa-Präparaten bis hin zu alle 2-3 Stunden beinhaltet, beibehalten werden. Auf chirurgischen Stationen besteht die Tendenz die z.B. acht Einnahmezeitpunkte eines Levodopa-Präparates verteilt über den Tag auf die konventionellen drei bis vier zusammenzuführen, was für den Stationsablauf natürlich praktischer ist. Das betrifft vor allem Patienten mit starken Wirkungsschwankungen (On-Off-Phänomen).

      Patienten mit starken Wirkungsschwankungen (On-Off-Phänomen) haben das Problem, dass die raschen Wechsel des Zustandes und der Beweglichkeit Befremden auslösen und von vielen für nicht möglich gehalten werden. Deshalb ist es hilfreich, das Stationspersonal auf diese Phänomene aufmerksam zu machen und evtl. entsprechendes Infomaterial zur Verfügung zu stellen.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

    • Kann durch eine Narkose eine Parkinson-Krankheit ausgelöst werden?

      Allgemein Anästhesie & Operation

      05.07.2021

      Sicherlich stellt eine Vollnarkose für jeden zumindest ein kleines Risiko dar. Für das Hirn kann man eine Vollnarkose vereinfacht mit einem Vollrausch gleichsetzen. Förderlich ist eine Vollnarkose für die Hirnfunktion daher nicht. Höhere Hirnfunktionen werden während der Vollnarkose aufgehoben und im Anschluss kommt es selbst bei jungen und gesunden Menschen zu diskreten kognitiven Störungen, die sich testpsychologisch auch längere Zeit messen lassen. Aber eine Parkinson-Krankheit wird durch eine Narkose nicht ausgelöst.

      Allerdings wird in der wissenschaftlichen Literatur diskutiert, ob Narkosen ein Risiko darstellen für die spätere Entwicklung eines Parkinson-Syndroms darstellen können. Hinweise hierfür ergeben sich u.a. aufgrund von Mitteilungen, dass Anästhesisten besonders häufig an Parkinson erkranken würden. Spekuliert wird, dass die Narkose-Gase eine Rolle spielen könnten, denen Anästhesisten vermehrt ausgesetzt sind.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

    • Welche Lebensmittel sind gut bei Parkinson – welche sollte man möglichst vermeiden?

      Ernährung

      05.07.2021

      Grundsätzlich kann man sagen, dass es keine spezielle Diät bzw. Ernährung für Parkinson-Erkrankte gibt. Eine abwechslungsreiche Kost mit viel frischem Gemüse, Salat, Obst, Fisch, wenig Fleisch und Fett ist eine gute Voraussetzung für eine optimale Ernährung.

      Bei speziellen Begleitsymptomen, wie z.B. Obstipation, kann eine individuelle Beratung durch einen Ernährungsexperten einen Zugewinn von Lebensqualität ermöglichen.

      Porträt von Nadine Kleen

      Nadine Kleen

    • Kann eine spezielle Ernährung den Verlauf von Parkinson beeinflussen?

      Ernährung

      05.07.2021

      Eine ballaststoffreiche Ernährung wirkt sich positiv auf die Darmflora aus und kann so zu einer verbesserten Aufnahme der Parkinson-Medikation beitragen.

      Porträt von Nadine Kleen

      Nadine Kleen

    • Gibt es einen Essensplan für Parkinsonbetroffene?

      Ernährung

      05.07.2021

      Grundlegend sollte die 10er Regel der Deutschen Gesellschaft für Ernährung als Leitfaden einer ausgewogenen und  vollwertigen Ernährung dienen (www.dge.de/10regeln).

      Porträt von Nadine Kleen

      Nadine Kleen

    • Kann eine hoch dosierte Vitamin-D-Einnahme Parkinsonmedikamente ersetzen oder positiv beeinflussen?

      Ernährung

      05.07.2021

      Der Nutzen der ergänzenden hochdosierten Vitamin D-Einnahme im Bereich der Parkinson-Erkrankung ist weiterhin umstritten. Bislang liegen keine ausreichenden evidenzbasierten Studienergebnisse vor, die einen eindeutigen kausalen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin D-Spiegel und der Parkinson-Erkrankung belegen können. Aus diesem Grunde sollte die Behandlung mit Parkinsonmedikamenten unabhängig von einer möglichen Vitamin D-Einnahme fortgeführt werden.

      Grundsätzlich empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, die körpereigene Vitamin D-Bildung zu unterstützen, zum Beispiel durch eine ausgewogene Ernährung oder auch Sonnenbestrahlung 20 Minuten täglich, um einen ausreichenden Vitamin D-Spiegel zu erreichen. Sollte trotz der genannten Maßnahmen weiterhin ein Vitamin D-Mangel vorliegen, so kann in Absprache mit dem behandelnden Arzt die Einnahme eines Vitamin D-Präparates erwogen werden. Bei einer Überdosierung von Vitamin D können Nebenwirkungen auftreten wie z.B. Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder auch Nierensteine.

      Porträt von Nadine Kleen

      Nadine Kleen

    • Was bewirkt Grapefruitsaft bei Einnahme von Medikamenten?

      Ernährung

      05.07.2021

      Leider kann es beim Konsum von Grapefruit zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen, da bestimmte Inhaltsstoffe der Grapefruit beispielsweise körpereigene Enzyme beeinflussen können.

      Dies kann einerseits zu einem Wirkverlust von bestimmten Medikamenten führen, bei anderen Medikamenten jedoch auch eine übermäßige Wirkung hervorrufen (wie z.B. bei Cholesterinsenkern, Calciumkanalblockern, Immunsuppressiva, Glucocorticoiden, Beruhigungsmitteln). Dieser Effekt nach dem Genuss von Grapefruit kann individuell über Stunden bis hin zu mehreren Tagen anhalten.

      Porträt von Nadine Kleen

      Nadine Kleen

    • Welche Organe können bei Parkinson betroffen sein?

      Allgemein

      05.07.2021

      Es gibt zunehmende Belege dafür, dass die Parkinson-Krankheit Teil einer umfassenderen Erkrankung ist. Bei dieser Störung reichert sich Synuclein nicht nur im Gehirn an, sondern auch in Nervenzellen im Herz, in der Speiseröhre, im Darm und an anderen Stellen.

      Als Folge davon verursacht diese Störung, abhängig davon, wo sich Synuclein ansammelt, andere Symptome, wie Benommenheit beim Aufstehen, Verstopfung und Schluckbeschwerden.

      Bei der Parkinson-Krankheit bildet Synuclein (ein Protein im Gehirn, das die Kommunikation von Nervenzellen unterstützt) Klumpen, die als Lewy-Körperchen in den Nervenzellen bezeichnet werden. Lewy-Körperchen bestehen aus falsch gefaltetem Synuclein. Dieses Synuclein kann sich in mehreren Hirnregionen ansammeln, insbesondere in der Substantia nigra (tief im Gehirn), und die Hirnfunktion beeinträchtigen. Lewy-Körperchen sammeln sich oft in anderen Teilen des Gehirns und des Nervensystems an, was darauf hinweist, dass sie möglicherweise an anderen Erkrankungen beteiligt sind. Bei der Lewy-Körperchen-Demenz lagern sich Lewy-Körperchen in der gesamten äußeren Schicht des Gehirns (Großhirnrinde) ab.

      Porträt von Dr. med. Robert Liszka

      Dr. med. Robert Liszka

    • Kann aufgrund einer Kopfverletzung eine Parkinson-Erkrankung entstehen?

      Allgemein

      05.07.2021

      Ja. In seltenen Fällen können schwere Kopfverletzungen Parkinson-Symptome auslösen. Nämlich dann, wenn durch die Verletzung die sogenannten Basalganglien im Gehirn geschädigt wurden und dadurch die Dopamin-Produktion beeinträchtigt ist.

      Ärzte nennen es ein posttraumatisches Parkinson-Syndrom. Kennzeichend ist, dass die Symptome mehr oder minder unmittelbar nach der Verletzung auftreten. Anders also als beim sogenannten Boxer-Parkinson (Muhammad Ali). Hierbei entsteht infolge mehrfacher Kopfverletzungen (wie beim Boxen) Jahre später ein Parkinson-ähnliches Krankheitsbild. Diese sogenannte Boxer-Enzephalopathie wird oft vor allem durch die Entwicklung einer Demenz geprägt.

      Jahrelanges Boxen, oder vielmehr jahrelanges Einfangen von Boxhieben kann zu einem sogenannten sekundären Parkinson-Syndrom führen. Die Symptomatik kann sich ganz ähnlich dem klassischen Morbus Parkinson äußern, aber im Gegensatz zu diesem ist hier die Ursache bekannt: die chronischen Erschütterungen des Gehirns.

      Der bekannteste Fall ist der von Muhammad Ali (Cassius Clay). Der weltberühmte Profi-Boxer der 60er und 70er Jahre erkrankte viele Jahre nach seiner Boxer-Karriere an Parkinson.

      Die gute Meldung für alle Boxer: Die meisten bleiben davon verschont.

      Porträt von Dr. med. Robert Liszka

      Dr. med. Robert Liszka

    • Was ist ein Shy-Drager-Symptom und wie unterscheidet es sich vom „normalen“ Parkinson?

      Allgemein Diagnose

      05.07.2021

      Unter dem Shy-Drager-Syndrom bezeichnet der Mediziner eine äußerst seltene Erkrankung des vegetativen beziehungsweise autonomen Nervensystems. Somit fällt das Shy-Drager-Syndrom in die Kategorie der neurologischen Krankheitsbilder. Jedoch wird der Begriff Shy-Drager-Syndrom heutzutage nur noch selten verwendet; Ärzte bezeichnen das Syndrom vorwiegend als Multisystematrophie (kurz: MSA).

      Die Multisystematrophie (MSA) oder auch Shy-Drager-Syndrom genannt, tritt vorwiegend im mittleren Erwachsenenalter auf. Der Begriff MSA fasst mehrere Krankheitsbilder zusammen, welche noch vor einigen Jahren als eigene Krankheit gehalten wurden.

      Die Multisystematrophie äußert sich durch Koordinationsstörungen bzw. klagt der Patient über motorische Störungen; Mediziner sprechen auch immer wieder vom sogenannten „Pinguin-Gang“. Des Weiteren klagen Betroffene über Sensibilität- sowie Gefühlsstörungen und auftretende Lähmungen, Schluckbeschwerden und Sprachproblemen.

      Weitere Symptome sind Persönlichkeitsveränderungen, starkes Zittern, Muskelschwäche sowie auch Müdigkeit und Verspannung. In weiterer Folge können Spastik sowie auch Nystagmus (Augenzittern) auftreten. Die Betroffenen sind relativ häufig müde, leiden unter Depressionen sowie unter einer inneren Unruhe.

      Die Patienten sprechen weniger gut auf die Therapie mit L-Dopa an wie Patienten die an einem "normalen" Parkinson Syndrom leiden.

      Unter den autonomen Störungen des autonomen Nervensystems fallen, so die Mediziner, körperliche Vorgänge, welche vom Menschen nicht wissentlich reguliert werden. Dazu zählt etwa die Blutdruckregulation, die Entleerung der Blase sowie auch der Schlaf-, Schluck- und Sprechvorgang. Jene Gebiete können - auf Grund der Multisystematrophie - Probleme verursachen. Das Hauptproblem der Krankheit besteht darin, dass mitunter auch Fehlsteuerung dazu führen, dass etwa Nahrungsreste in die Lunge gelangen.

      In weiterer Folge entsteht eine Lungenentzündung beziehungsweise können auch Aspirationspneumonien einen möglichen lebensbedrohenden Zustand auslösen. Viele Patienten, welche unter einer Multisystematrophie leiden, sind auf Grund jener Aspirationspneumonie bereits verstorben. Der Krankheitsverlauf einer Multisystematrophie ist im Regelfall negativ; vor allem im fortgeschrittenen Stadium

      Porträt von Dr. med. Robert Liszka

      Dr. med. Robert Liszka

    • Was versteht man unter dem Pisa-Syndrom?

      Allgemein Diagnose

      05.07.2021

      Das Pisa-Syndrom ist die bildliche Beschreibung einer Haltungsanomalie und wird deshalb nicht als einzelständige Diagnose gehandhabt. Sie tritt hauptsächlich bei neurodegenerativen Erkrankungen (z.B. Morbus Parkinson) und Langzeittherapien mit Neuroleptika und anderen Psychopharmaka auf.

      Die genaue Ursache für das Auftreten des Pisa-Syndroms ist noch nicht bekannt. Klinische Beobachtungen haben jedoch ergeben, dass vorrangig zwei Faktorengruppen den Pleurothotonus verursachen können: Als hauptsächliche Auslöser gelten die klassischen Neuroleptika; jedoch sind auch Einzelfällen von atypischen Neuroleptika bekannt wie zum Beispiel Clozapin, Risperidon und auch Antidepressiva, sowie Pramipexol ein Dopaminagonist.

      Eine Behandlung dieses Syndroms gestaltet sich äußerst schwierig, da Ursachen und Auslöser oft nicht klar diagnostizierbar sind. Sind Medikamente im Spiel, so sollte eine Dosisreduktion versucht werden.

      Porträt von Dr. med. Robert Liszka

      Dr. med. Robert Liszka

    • Was ist eine Medikamenten-Pumpe? Wann wird sie eingesetzt?

      Medikation

      07.05.2021

      Pumpen dienen dazu, einen stabilen Wirkspiegel von Medikamenten zu erreichen. Das ist dann sinnvoll, wenn starke Bewegungsschwankungen über den Tag auftreten.

      Es gibt in Deutschland bisher diese Pumpensysteme: Die Apomorphin-Pumpe injiziert einen Dopaminagonisten unter die Haut. Eine andere Pumpe führt gelförmiges L-Dopa dem Darm zu.

      Passbild von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

      Priv.-Doz. Dr. med. Lars Wojtecki

    • Welche Vorteile bietet die videounterstützte Parkinson-Therapie?

      Therapie

      07.05.2021

      Sie ermöglicht über einige Wochen die genaue Beobachtung der Beweglichkeit zu Hause – wie eine Videotagebuch. Sie können die Zeitpunkte der Aufnahme frei wählen.

      Der Arzt bekommt die Videos täglich übermittelt und kann die Medikamente anpassen. Er bekommt ein realistisches Abbild von der Beweglichkeit zu Hause.

      Passbild von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

      Priv.-Doz. Dr. med. Lars Wojtecki

    • Welche Unterlagen soll ich zu einer ambulanten Untersuchung mitbringen?

      Allgemein

      07.05.2021

      Bitte möglichst alle Arztberichte und Bilder (z.B. auf CD) sammeln und mitbringen. Hilfreich können auch eigene Aufzeichnungen zu den wichtigsten Symptomen sein, sowie Bewegungstagebücher.

      Passbild von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

      Priv.-Doz. Dr. med. Lars Wojtecki

    • Was ist von Akupunktur zur Linderung der Parkinsonsymptome zu halten?

      Therapie

      07.05.2021

      Es gibt immer wieder Berichte über Elektroakkupunktur. Zwar gibt es auch publizierte Studien dazu, doch sind diese meist von niedriger oder moderater Qualität.

      Seit Jahren gibt es auch immer wieder Anbieter von Implantaten im Ohrläppchen, die auch den Begriff Akkupunktur verwenden.

      Vor mehr als 15 Jahren wurden bereits Studien durchgeführt, die keinen Nachweis der Wirksamkeit zeigen konnten. Fachgesellschaften und Patientenvereinigungen distanzierten sich daher von den Anbietern. Ein Protagonist erhielt Berufsverbot in Deutschland.  Heute gibt es erneut Anbieter dieser Methode. Die vorgelegten Studien sind aktuell methodisch problematisch und von niedriger Qualität. In den Leitlinien zur Parkinson der Deutschen Gesellschaft für Neurologie wird die Methode nicht erwähnt.

      Passbild von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

      Priv.-Doz. Dr. med. Lars Wojtecki

    • Kann man aufgrund der Parkinson-Erkrankung Schmerzen haben, wenn ja welche?

      Allgemein

      07.05.2021

      Schmerzen sind beim Parkinson-Syndrom sehr häufig. Sie können mit der Erkrankung in Zusammenhang stehen und davon unabhängig sein. Dies müsste man durch eine Untersuchung im Einzelfall klären. Schmerzen werden beim Parkinson-Syndrom stärker empfunden.

      Porträt von Prof. Dr. Wolfgang Jost

      Prof. Dr. Wolfgang Jost

    • Was kann ich gegen Muskelkrämpfe im Nacken-Schulter-Bereich und in den Beinen tun?

      Allgemein

      07.05.2021

      Dies müsste man durch eine Untersuchung klären. Die Frage kann mit diesen Angaben nicht geklärt werden.

      Porträt von Prof. Dr. Wolfgang Jost

      Prof. Dr. Wolfgang Jost

    • Was kann man gegen Müdigkeit/Tagesmüdigkeit bei Parkinson tun?

      Allgemein

      07.05.2021

      Dies müsste man durch eine Untersuchung klären. Die Frage kann mit diesen Angaben nicht geklärt werden. Man müsste klären, ob es eine Nebenwirkung der Medikamente oder gestörter Nachtschlaf oder eine andere Ursache ist.

      Porträt von Prof. Dr. Wolfgang Jost

      Prof. Dr. Wolfgang Jost

    • Was versteht man unter einer Multi-System-Atrophie (kurz: MSA)?

      Allgemein Diagnose

      07.05.2021

      Atypisches Parkinson-Syndrom mit zusätzlichen klinischen Zeichen mit autonomer Störung (Blutdruckregulation, Blasenentleerung) oder Kleinhirnzeichen (Ataxie, ausgeprägte Koordinationsstörungen, Augenbewegungsstörungen) oder Pyramidenbahnzeichen (Spastik) (Parkinson-Plus-Syndrom).

      Porträt von Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

      Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

    • Was bedeutet die Erkrankung „Progressive Supranukleäre Blickparese“ (kurz: PSP)?

      Allgemein Diagnose

      07.05.2021

      Atypisches Parkinson-Syndrom mit zusätzlichen klinischen Zeichen insbesondere Augenbewegungsstörungen, Demenz, frühe Fallneigung (Parkinson-Plus-Syndrom).

      Porträt von Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

      Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

    • Was versteht man unter einer Corticobasale Degeneration (kurz: CBD)?

      Allgemein Diagnose

      07.05.2021

      Atypisches Parkinson-Syndrom mit zusätzlichen klinischen Zeichen Dystonie einer Extremität, Apraxie, Fremdheitsgefühl einer Extremität (alien limb phenomenon) (Parkinson-Plus-Syndrom).

      Porträt von Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

      Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

    • Wie wirkt Amantadin gegen Parkinson?

      Medikation

      07.05.2021

      Amantadin ist ein sog. NMDA- Rezeptor-Antagonist, wirkt also anders als die meisten Parkinson-Medikamente nicht direkt am Dopamin-System. Es hat darüber hinaus eine anticholinerge Wirkkomponente. Das Medikament hat einen Einfluss auf alle motorischen Kardinalsymptome der Parkinson-Krankheit und wirkt bei Wirkungsschwankungen unter einer Levodopa-Therapie auf eine Abnahme der off-Zeiten.

      Amantadin ist das einzige Parkinson-Medikament mit einer nachweisbaren Wirkung auf eine Reduktion von Levodopa-induzierten Dyskinesien. Im Frühstadium der Erkrankung kann bei geringer motorischer Beeinträchtigung Amantadin den Einsatz dopaminerger Medikamente hinauszögern. Allerdings kann es besonders bei Patienten mit kognitiven Störungen Psychosen und Verwirrtheitszustände auslösen.

      Porträt von Dr. med. Sven Thonke

      Dr. med. Sven Thonke

    • Welche Medikamente können die Parkinson-Krankheit auslösen?

      Medikation

      07.05.2021

      Es gibt verschiedene Medikamente, die zwar nicht eine Parkinson-Krankheit im engeren Sinn verursachen (hierbei kommt es ja u.a. zu einem Untergang dopaminbildender Zellen in der Substantia nigra, sodass weniger Dopamin produziert und freigesetzt werden kann), die aber ein sogenanntes Parkinson-Syndrom oder „Parkinsonoid“ auslösen können.

      Diese Medikamente blockieren die Dopamin-Rezeptoren, sodass Dopamin nicht mehr an seinem Rezeptor binden kann, was zu Parkinson-Symptomen führen kann. Hierzu gehören insbesondere sogenannte Neuroleptika wie Haloperidol u.v.a., die gegen Psychosen aber zum Teil auch gegen Schwindel (z.B. Sulpirid) eingesetzt werden und bestimmte Mittel gegen Übelkeit (Metoclopramid). Aber auch bestimmte Kalzium-Kanal-Blocker (z.B. Flunarizin, Cinnarizin), die zur Durchblutungsförderung aber auch gegen Migräne eingesetzt werden, können ein Parkinson-Syndrom auslösen.

      Manche Medikamente hemmen die Freisetzung von Dopamin. Bei neu verordneten Medikamenten sollte immer überprüft werden, ob sie sich mit der Parkinson-Krankheit bzw. mit den Parkinson-Medikamenten „vertragen“.

      Porträt von Dr. med. Sven Thonke

      Dr. med. Sven Thonke

    • Welche Schlaftabletten sollte man bei Parkinson nehmen – welche nicht?

      Medikation

      07.05.2021

      Schlafstörungen bei der Parkinson-Krankheit sind häufig, haben sehr unterschiedliche Ursachen und sollten durch einen Neurologen abgeklärt und behandelt werden. So kann ein nächtlicher Dopaminmangel dazu führen, dass sich Parkinson-Kranke im Schlaf nicht gut umdrehen können, was zu Durchschlafstörungen führen kann.

      Schlaftabletten sollten nur in Ausnahmefällen und - wenn überhaupt - nur zeitlich begrenzt nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Auf keinen Fall dürfen sogenannte typische Neuroleptika (z.B. Melperon) eingenommen werden, die bei älteren Patienten manchmal auch zur Schlafförderung verordnet werden, da sie die Parkinson-Symptome stark verschlechtern können.

      Porträt von Dr. med. Sven Thonke

      Dr. med. Sven Thonke

    • Welche Antibiotika sollte man bei Parkinson nicht nehmen?

      Medikation

      07.05.2021

      Eine Behandlung mit Antibiotika stellt bei der Parkinson-Krankheit in aller Regel kein großes Problem dar und kann im Fall einer schweren Infektionskrankheit lebensrettend sein. Man muss allerdings beachten, dass sich Parkinson-Symptome im Rahmen von Infektionskrankheiten vorübergehend verschlechtern können.

      Die üblichen Antibiotika können bei der Parkinson-Krankheit in aller Regel eingesetzt werden. Aminoglykoside können Parkinson-Symptome leicht verschlechtern und sollten nur eingesetzt werden, wenn es keine gleichwertige Alternative gibt. In letzter Zeit häufen sich Mitteilungen, dass die bakterielle Zusammensetzung im Darm, die sog. Darmflora, bei der Entstehung der Parkinson-Krankheit eine Rolle spielen kann.

      Ob Veränderungen der Bakterien im Darm durch Antibiotika die Entstehung der Parkinson-Krankheit fördern, ist aktuell Gegenstand der Forschung. Allerdings gibt es hier noch keine klaren „Risikoantibiotika“.

      Porträt von Dr. med. Sven Thonke

      Dr. med. Sven Thonke

    • Was kann ich gegen das Schwindelgefühl tun?

      Symptome

      07.05.2021

      Zunächst ist Schwindel ein unspezifisches Symptom, welches bei vielen Erkrankungen vorkommt und auch durch Medikamente verursacht werden kann. Speziell beim M. Parkinson ist es ein häufiges Symptom mit sehr unterschiedlichen Ursachen. Zumeist wird der Schwindel als Unsicherheit beim Stehen und Gehen im Sinne eines Schwankschwindels empfunden.

      Dies kann ein frühes Symptom der Erkrankung sein und im späteren Verlauf auch zu Stürzen führen. Ursache ist eine Veränderung der Haltereflexe, als so genannte posturale Instabilität eines der Hauptsymptome des M. Parkinson. Wichtigste Therapiemaßnahme sind zielgerichtete krankengymnastische Übungen, die die Standsicherheit verbessern.

      Dies wird als Schwindeltraining oder auch Propriotraining bezeichnet. Eine Pulsions-Therapie („Schubs-Training“) oder auch die BIG Therapie sind sehr spezialisierte krankengymnastische Therapien, die ebenfalls einen guten Effekt haben, aber leider nicht von jedem Therapeuten angeboten werden. Ein Drehschwindel (es fühlt sich an wie auf einem Karussell) ist kein übliches Symptom und sollte an andere Erkrankungen wie Störungen des Gleichgewichtsorgans oder auch Medikamentennebenwirkungen denken lassen.

      Porträt Prof. Dr. med. Matthias Maschke

      Prof. Dr. med. Matthias Maschke

    • Haben Parkinsonmedikamente Einfluss auf den Blutdruck?

      Allgemein Medikation

      07.05.2021

      Zum einen hat der Morbus Parkinson selbst einen Einfluss auf den Blutdruck. Zumeist erst mehrere Jahre nach Diagnosestellung kann es beim Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen oder auch beim längeren Stehen zu einem starken Abfall des Blutdrucks kommen, der so genannten orthostatischen Dysregulation. Dagegen helfen eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, salzreiche Kost und das Tragen von Stützstrümpfen. Teilweise sind dann auch Medikamente zur Unterstützung des Blutdrucks notwendig.

      Darüber hinaus gibt es Medikamente gegen den Morbus Parkinson, die den Blutdruck zusätzlich vermindern können. Dazu gehören v.a. die Dopaminagonisten wie Pramipexol, Ropinirol und Rotigotin. Sollte der Blutdruck unter diesen Medikamenten zu stark absinken, dann sollte über eine Verminderung der Dosis oder auch Umstellung der Medikation nachgedacht werden.

      Porträt Prof. Dr. med. Matthias Maschke

      Prof. Dr. med. Matthias Maschke

    • Hat Parkinson Einfluss auf das Herz/den Herzmuskel?

      Allgemein

      07.05.2021

      Die Neurodegeneration bei Morbus Parkinson betrifft auch die autonome kardiovaskuläre Regulation, nicht jedoch selbst die Herzmuskulatur. Dies bedeutet, dass durch die Veränderung der Innervation des Herzens (sympathische Denervierung) der Blutdruck nicht mehr ausreichend schnell an veränderte Situationen, insbesondere Lagewechsel, angepasst werden kann und unnatürlich stark absinkt.

      Auch die Herzfrequenz ist bei Menschen mit M. Parkinson leicht erhöht. Eine Veränderung an den Herzkranzgefäßen, Herzinfarkte oder eine Herzmuskelschwäche gehören aber nicht zu den typischen Symptomen der Parkinsonerkrankung.

      Porträt Prof. Dr. med. Matthias Maschke

      Prof. Dr. med. Matthias Maschke

    • Nützt bei der Parkinsonkrankheit ein «Sturztraining»? Und wo gibt es solche Angebote?

      Therapie

      07.05.2021

      Da ein Sturz in allen Lebenslagen möglich ist, ist die Durchführung eines „Sturztrainings“ bzw. der Sturzprophylaxe immens wichtig in der Therapie. Das heißt, dass auch in den frühen Krankheitsstadien das Erlernen von Schutzschritten einen großen Stellenwert hat. Viele Sturzereignisse sind auf ein reduziertes Gleichgewicht zurückzuführen.

      Aus diesem Grund ist z.B. die Durchführung eines Gleichgewichtstrainings elementar. Daher kann auch jeder Physiotherapeut innerhalb der Krankengymnastik, sei es im ambulanten oder stationären Sektor, eine Sturzprophylaxe durchführen.

      Porträt von Lisa Fisahn

      Lisa Fisahn

    • Welcher Sport ist gut für Parkinson?

      Therapie

      07.05.2021

      „Bewegung ist Leben“, aus diesem Grund ist zunächst jegliche Bewegung/Sport gut für einen Patienten, der an Morbus Parkinson erkrankt ist.

      Pauschal zu antworten ist bei dieser Thematik sehr schwierig, da die Frage der Möglichkeiten zur Bewegung von Patient zu Patient unterschiedlich ist. Dennoch lässt sich sagen, dass man grundsätzlich Spaß an dem haben sollte was man tut. Denn das wichtigste ist „am Ball zu bleiben“.

      Porträt von Lisa Fisahn

      Lisa Fisahn

    • Was genau ist Ergotherapie und was kann die Therapie bei Parkinson leisten?

      Therapie

      07.05.2021

      Die Ergotherapie nutzt spezielle ergotherapeutische Techniken und Methoden, um eine Steigerung der Lebensqualität mit einem möglichst hohen Maß an Eigenaktivität und gesellschaftlicher Teilhabe bei einer möglichst geringen Abhängigkeit von Hilfsmitteln und Hilfspersonen bei der Verrichtung alltäglicher Tätigkeiten zu erreichen.

      Je nach individueller Ausprägung der motorischen, sensorischen und kognitiven Beschwerden des Patienten werden schwerpunktmäßig folgende Ziele in der Ergotherapie bei Parkinsonpatienten verfolgt:

      • Training der Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL)
      • Hilfsmittelberatung und -training
      • Förderung zielgerichteter und funktioneller Bewegungen des Rumpfes und der Arme
      • Förderung der Geschicklichkeit und Beweglichkeit der Hände
      • Schreibtraining
      • Hirnleistungstraining
      Porträt von Melanie Kapune

      Melanie Kapune

    • Was kann man gegen feinmotorische Störungen im Alltag tun?

      Therapie

      07.05.2021

      Feinmotorik-Störungen bei Parkinsonpatienten resultieren vor allem aus der allgemeinen Bewegungsverlangsamung (Bradykinesie) und der Erhöhung des Muskeltonus (Rigor). Dadurch entstehen verlangsamte, unkoordinierte, tendenziell kraftlose und wenig zielgerichtete Bewegungen der Finger, die sich in defizitären Greif- und Hantierfunktionen bemerkbar machen.

      Dadurch entstehen vielfältige Schwierigkeiten im Alltag; beispielsweise beim Schreiben, beim Öffnen und Schließen von Knöpfen oder Reißverschlüssen, beim Binden von Schnürbändern, beim Öffnen einer Flasche, bei der Bestecknutzung, beim Auswringen eines Putzlappens oder auch bei der täglichen Hygiene.

      Um vor allem der nachlassenden Koordination zwischen den einzelnen Fingern entgegenzuwirken, werden in der Ergotherapie zunächst funktionelle, feinmotorisch-koordinative Übungen mit z.B. Murmeln, Wäscheklammern, Münzen oder Bällen durchgeführt. Auch viele Gesellschaftsspiele, aber v.a. regelmäßig wiederkehrende alltägliche, feinmotorische Tätigkeiten eignen sich zum Training der Greiffunktion. Auch der Einsatz von sog. Alltagshilfen oder Hilfsmitteln sollte in der Ergotherapie erprobt werden.

      Porträt von Melanie Kapune

      Melanie Kapune

    • Kann man mit Parkinson einen Pflegegrad beantragen?

      Pflege

      07.05.2021

      Eine Diagnose als solche berechtigt keine Einstufung in einen Pflegegrad, sondern nur ein sich aus der Erkrankung aufgrund von physischen, kognitiven oder psychischen Funktionsbeeinträchtigungen ergebender Pflege- oder Unterstützungsbedarf.

      Porträt von Sandra Gabriel

      Sandra Gabriel

    • Welcher Pflegegrad steht mir mit Parkinson zu?

      Pflege

      07.05.2021

      Die Einstufung in einen Pflegegrad (1–5) richtet sich nach dem vom Gutachter des MDK ermittelten täglichen/wöchentlichen Fremdhilfebedarf bei den Verrichtungen des täglichen Lebens und der Alltagsbewältigung.

      Porträt von Sandra Gabriel

      Sandra Gabriel

    • Wie stelle ich erfolgreich einen Pflegegrad-Widerspruch?

      Pflege

      07.05.2021

      Ein Widerspruch muss immer begründet werden. Für die Widerspruchsbegründung sollte das Pflegegutachten bei der Pflegeversicherung angefordert und zugrunde gelegt worden.

      Porträt von Sandra Gabriel

      Sandra Gabriel

    • Wie beantrage ich einen höheren Pflegegrad?

      Pflege

      07.05.2021

      Mithilfe eines Antrags auf Höherstufung des Pflegegrades bei der Pflegeversicherung. Antragsformulare können telefonisch bei der jeweiligen Versicherung angefordert werden. Alternative: Internet.

      Porträt von Sandra Gabriel

      Sandra Gabriel

    • Gibt es eine Übersicht der Pflegeleistungen mit Parkinson?

      Pflege

      07.05.2021

      Die verschiedenen Leistungsarten (nicht „Pflegeleistungen“), Basisleistungen und zusätzliche Leistungen sind diagnoseunabhängig.

      Eine Übersicht über alle Leistungen werden in der Regel von allen Pflegeversicherungen als Information herausgegeben oder sind über deren Internetseite abrufbar.

      Porträt von Sandra Gabriel

      Sandra Gabriel

    • Was kann man gegen häufigen nächtlichen Harndrang tun?

      Allgemein Symptome

      07.05.2021

      Vermehrter Harndrang ist ein häufiges Symptom der Parkinson-Erkrankung. Von häufigem nächtlichem Harndrang (sog. Nykturie) spricht man, wenn regelmäßig zweimal oder häufiger pro Nacht die Toilette aufgesucht werden muss. Wenn solche Beschwerden auftreten, ist in jedem Fall auch eine Mitbehandlung bzw. Diagnostik durch einen Urologen notwendig.

      In der Regel erfolgt auch die Verordnung lindernder Medikamente durch den Urologen. Da diese eine häufig eine anticholinerge Wirkung haben, sollte die Verordnung allerdings in enger Absprache mit dem behandelnden Neurologen erfolgen. Eine Optimierung der dopaminergen Medikation kann den nächtlichen Harndrang ggf. positiv beeinflussen.

      Porträt Prof. Dr. Tobias Warnecke

      Prof. Dr. T. Warnecke

      Porträt von Dr. med. Inga Claus

      Dr. med. Inga Claus

    • Wie kann man eine Stuhlinkontinenz bei Parkinson behandeln?

      Allgemein Symptome

      07.05.2021

      Eine Stuhlinkontinenz bei Parkinson-Patienten ist ein relativ seltenes Phänomen, in der Regel leiden die Betroffenen eher unter (chronischen) Verstopfungen. Dennoch können auch chronische Verstopfungen zu einer überschießenden Reaktion des Darms führen, die dann als Stuhlinkontinenz wahrgenommen wird (sog. paradoxe Durchfälle).

      Bei Auftreten von entsprechenden Beschwerden muss zunächst immer auch eine spezielle Diagnostik durch einen Gastroenterologen erfolgen, um andere Ursachen der Stuhlinkontinenz auszuschließen. Therapeutische Ansätze können hier eine gezielte Ernährungsanpassung und andere konservative Maßnahmen, z.B. ein regelmäßiges Beckenbodentraining, sein.

      In schwereren Fällen sind auch Behandlungen mit entsprechenden stuhlregulierenden Medikamenten notwendig.

      Porträt Prof. Dr. Tobias Warnecke

      Prof. Dr. T. Warnecke

      Porträt von Dr. med. Inga Claus

      Dr. med. Inga Claus

    • Muss man zur Behandlung von Parkinson unbedingt ins Krankenhaus und worauf sollte man achten, wenn man selbst oder ein Angehöriger ins Krankenhaus muss?

      Allgemein

      08.04.2021

      Die Behandlung einer Parkinson-Erkrankung erfolgt nicht immer stationär. Manchmal ist es erforderlich, zum Beispiel bei einer unklaren Diagnose bzw. bei Abklärung von Differentialdiagnosen, einen stationären Aufenthalt zu planen. Zusätzlich kann es bei einer klinischen Zustandsverschlechterung ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein. Es wird immer wieder Situationen geben wie z. B. die akinetische Krise die nur im Rahmen eines stationären Aufenthaltes zu behandeln sind. Akinese, Rigor und Tremor sind in der Frühphase der Parkinson-Erkrankung ambulant noch gut zu behandeln.

      In fortgeschrittenen Stadien zeigen sich jedoch erhebliche Probleme wie Fluktuationen, Dyskinesien und Dystonien, die durch Dosisanpassung nicht zu beherrschen sind. Vegetative Störungen wie Koprostase, Synkopen und die daraus resultierenden Stürze bedürfen einer weiteren stationären engmaschigen Behandlung. Auch invasive Therapien sollten möglichst im Rahmen eines stationären Aufenthalts erfolgen; hierzu gehören Apomorphin- und Levodopa-Pumpen und natürlich die tiefe Hirnstimulation. Und daneben müssen natürlich auch die nicht motorischen Störungen behandelt werden; hierzu gehören autonome sowie neuropsychiatrische Probleme. Zu nennen sind Psychosen, demenzielle Entwicklung, schwere Angstsymptomatik und Depression sowie Impulskontrollstörungen. Diese Symptome können schwerwiegende Verläufe haben, weshalb eine stationäre Aufnahme auch kurzfristig notwendig sein kann.

      Porträt von Dr. Pantea Pape

      Dr. Pantea Pape

    • Welches sind die gebräuchlichsten Medikamente gegen Morbus Parkinson und mit welchem "Basismedikament" beginnt häufig die Behandlung?

      Allgemein Medikation

      08.04.2021

      Für einen Krankenhausaufenthalt sollte der Parkinson-Patient immer einen gültigen Medikamentenplan haben. Darin sollen alle verordneten Medikamente, exakt mit den vorgeschriebenen Einnahmezeiten aufgeführt sein. Der Patient sollte die Parkinson-Medikamente unbedingt mit dem erforderlichen zeitlichen Abstand zu den Mahlzeiten (eine halbe Stunde, besser noch 1 Stunde vor oder eine Stunde nach dem Essen) einnehmen. Die Tabletten dürfen nicht mit einem eiweißhaltigen Transportmittel (z. B. Joghurt, Fisch oder Fleisch) verabreicht werden. Die Medikamente sollten für ca. 3-4 Wochen sicherheitshalber mitgenommen werden, falls das Krankenhaus diese erst bestellen muss.

      Es darf nicht passieren, dass der Patient aus vermeintlichen Kostengründen Generika erhält. Das kann zur Folge haben, dass man nicht unterscheiden kann, ob eine eventuell eintretende Verschlechterung des Allgemeinbefindens von der Änderung der Parkinson-Medikation oder von der Krankheit, wegen der er im Krankenhaus ist, verursacht wurde.  Der Patient selbst, wenn er psychophysisch in der Lage ist, ansonsten der Bevollmächtigte sollte darauf bestehen, dass bei Problemen ein Neurologe hinzugezogen wird. Mit dem Neurologen sollte besprochen werden, dass der Patient so lange seine mitgebrachten Medikamente einnimmt, bis das Krankenhaus die exakt identischen Medikamente beschafft hat. Der Medikamenten-Plan sollte von Beginn an übergeben werden.

      Sollte der Neurologe die Beschaffung der identischen Medikamente ablehnen, so sollte der Patient während des Krankenhausaufenthaltes konsequent die mitgebrachten Medikamente einnehmen, oder diese dem Personal geben, damit diese entsprechend gestellt und dem Patienten verabreicht werden. Alternativ sollte über den Wechsel in ein anderes Krankenhaus nachgedacht werden.

      Bei operativen Eingriffen kann die Karte „Anästhesie bei Parkinson“ hilfreich sein, die man dem Anästhesisten übergeben kann. Man sollte auf jeden Fall klären, dass bei der Narkose auf den Morbus Parkinson Rücksicht genommen wird.

      Da schon eine geringe Schwankung der Wirkung der Parkinson-Medikamente zu einer dramatischen Verschlechterung des Allgemeinzustands des Patienten führen kann, ist die Einnahme der Medikamente zu den festgelegten Zeiten – abgestimmt mit den Mahlzeiten – von außerordentlicher Bedeutung.

      Nicht alle Ärzte, die Parkinson Schwestern und Pfleger haben ausreichende Kenntnisse von der Krankheit Parkinson. Die Besonderheiten der Parkinson-Erkrankung sind nicht immer und jedem bekannt, z. B. der plötzliche Harndrang, der Anlass zu häufigen Toilettengängen gibt. Das kann in manchen Fällen zu Fehlinterpretationen führen.

      Porträt von Dr. Pantea Pape

      Dr. Pantea Pape

    • Kann ich mit einer THS wieder normale Alltagsaktivitäten aufnehmen?

      Tiefe Hirnstimulation

      08.04.2021

      Patienten mit einem neu implantierten THS-System sollten in den ersten Wochen nach der Operation anstrengende Aktivitäten, das Heben von Armen über die Schulterhöhe und ein übermäßiges Strecken des Halses vermeiden. Etwa 3-4 Wochen nach der OP können sportliche Aktivitäten oder eine Berufstätigkeit wiederaufgenommen werden. Die meisten Alltagsaktivitäten sind ohne Probleme möglich.

      Porträt von Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

      Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

    • Ist der Neurostimulator sichtbar?

      Tiefe Hirnstimulation

      08.04.2021

      Die Elektroden sitzen direkt in der Zielregion des Gehirns und sind somit nicht sichtbar.

      Die Verbindung zwischen Elektroden und Impulsgeber (Batterie) wird einseitig rechts oder links unter der Haut zum Impulsgeber geführt. Der Impulsgeber ist unter der Haut und wird an der Muskulatur (Pectoralis = Brustmuskel) unterhalb des Schlüsselbeins befestigt, sodass eine Lageveränderung ausgeschlossen ist. Er ist tastbar und bei sehr dünnen Menschen ggf. auch sichtbar. Je nach Körperbau kann der Neurostimulator als eine kleine Wölbung unter der Haut wahrnehmbar sein. Der Neurostimulator ist kaum sichtbar und stört subjektiv nicht.

      Porträt von Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

      Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

    • Kann durch eine THS Parkinson geheilt werden?

      Tiefe Hirnstimulation

      08.04.2021

      Zum jetzigen Stand der Wissenschaft ist Parkinson nicht heilbar, auch eine THS Implantation kann die Parkinsonerkrankung nicht heilen.

      Eine THS kann die Parkinson Symptome jedoch verbessern und medikamenteninduzierte Nebenwirkungen verhindern, denn durch die Stimulation kommt es zu einer deutlichen Reduktion der Parkinsonmedikamente. Unter der Stimulation nehmen die Bewegungsstörungen erkennbar ab, alle Symptome der Parkinson-Krankheit werden gebessert. Auch die Muskelversteifungen und die Schwankungen zwischen guter und sehr schlechter Bewegung werden geringer.

      Die Verbesserung der Symptomatik und Reduktion der Medikamente wirkt sich deutlich auf die Lebensqualität aus.

      Parkinson hat einen progredienten Verlauf, jedoch kenn bei Fortschreiten der Erkrankung durch die Anpassung der Stimulation über einen längeren Zeitraum ein Status quo erreicht werden.

      Des Weiteren konnten aktuelle Studien zeigen, dass die THS sich günstig auf den Krankheitsverlauf (längere Lebenserwartung, weniger Stürze, reduzierte Pflegebedürftigkeit) auswirken kann.

      Porträt von Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

      Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

    • Mit welchen Nebenwirkungen muss man bei der Einnahme von Levodopa rechnen?

      Medikation

      08.04.2021

      Bei einer Neubehandlung wird Ihr Neurologe zunächst für einige Tage mit einer Vormedikation beginnen um die Nebenwirkungen, Übelkeit und Erbrechen, zu verhindern. Die häufigsten Nebenwirkungen sind nachfolgend aufgeführt.

      • Magen-Darm-Beschwerden, wie z. B. Übelkeit, Erbrechen oder Durchfälle
      • Appetitlosigkeit
      • Schlafstörunge
      • Bewegungsstörungen (Hyperkinesien – Überbeweglichkeit)
      • Kreislaufstörungen aufgrund niedrigen Blutdrucks

      Weitere seltene Nebenwirkungen sind im Beipackzettel aufgeführt.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Ist mit der Behandlung mit Levodopa eine Heilung möglich?

      Medikation

      08.04.2021

      Beim Morbus Parkinson handelt es sich um eine chronisch, progrediente Erkrankung, d.h. die Erkrankung schreitet, meist über viele Jahre, fort ohne dass wir zurzeit einet heilende Therapie zur Verfügung haben. Mit den möglichen Therapien (z.B. auch Levodopa können wir aber Beschwerden deutlich mindern und den Krankheitsprozess verlangsamen.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Wie schnell führt die Einnahme von Levodopa zu einer Besserung?

      Medikation

      08.04.2021

      Die Einnahme von Levodopa kann bei entsprechender Dosierung bereits in den ersten Tagen nach Therapiebeginn zu einer Besserung der Beschwerden führen. Die Zeit bis zum Beginn einer Wirkungsverbesserung der Einzeleinnahme beträgt in der Standardformulierung der Tabletten etwa 25 Minuten. Daher ist die regelmäßige Medikamenteneinnahme wichtig um einen gleichmäßigen Wirkungsspiegel aufzubauen.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Warum behandelt man mit Levodopa, und nicht direkt mit Dopamin?

      Medikation

      08.04.2021

      Dopamin ist ein Katecholamine und eine Vorstufe von Noradrenalin. Als Arzneistoff wird es beispielsweise zur Behandlung des Herz-Kreislauf-Schocks eingesetzt. In der Behandlung des Parkinson wird Levodopa (L-DOPA) verwendet, da Dopamin selbst die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann und daher nicht ins Zentralnervensystem gelangt.

      Damit Levodopa nicht bereits vor dem ZNS umgewandelt wird enthalten die L-Dopa Präparate zusätzlich Carbidopa oder Benserazid.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • In welcher Form wird Levodopa meist verabreicht?

      Medikation

      08.04.2021

      Levodopa ist in verschiedenen Darreichungs- und Kombinationsformen verfügbar. In den meisten Fällen wird es als Tablette oder Kapsel verabreicht.                                        Manche Tabletten können in Wasser aufgelöst auch als Trinklösung mit dem Ziel eines schnelleren Wirkungseintritts eingenommen werden.

      Als weitere Möglichkeit steht Levodopa als Gel zur Verfügung, welches kontinuierlich über eine Magensonde angewendet wird, die mit einer speziellen Medikamenten-Pumpe verbunden ist.

      Einige Levodopa-Präparate sind auch als Retardtabletten oder -kapseln verfügbar, welche für eine verlängerte und gleichmäßigere Wirkdauer sorgen sollen.

      Alle Levodopa-Präparate enthalten eine Kombination mit einem Decarboxylasehemmer (Carbidopa oder Benserazid).

      Eine zusätzliche Kombination besteht auch mit dem COMT-Hemmer Entacapon (L-Dopa/Carbidopa/Entacapon).

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Woran merkt man meist zuerst, dass die Wirkung von Levodopa nachlässt?

      Medikation

      08.04.2021

      Levodopa wirkt vorwiegend auf die motorischen Parkinsonsymptome, hier vor allem auf Akinese (Bewegungsarmut) und Rigor (Muskelsteifigkeit). Aber auch die nicht-motorischen Beschwerden, wie z.B. Schlaf, Stimmung, Schmerz, Schlucken, Stimme bessern sich unter Levodopa-Gabe.

      Bei nachlassender Levodopa-Wirkung kommt es meistens wieder zu einer Verschlechterung dieser Symptome.

      Hier führt eine Anpassung der Medikation meist zu einer erneuten Besserung.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Wie funktioniert der Levodopa-Test auf Morbus Parkinson?

      Medikation

      08.04.2021

      Beim L-Dopa-Test handelt es sich um einen neuropharmakologischen Funktionstest welcher das Ansprechen auf L-Dopa überprüfen soll. Vor Durchführung des Tests sollte eine Vorbehandlung mit Domperidon (> 48 Std., 3x20mg, Cave: QT-Verlängerung) zur Verhinderung von L-Dopa-bedingter Übelkeit erfolgen.

      Vor und eine Stunde nach einer standardisierten L-Dopa-Dosis (in der Regel 200mg L-Dopa als lösliche Tablette) wird die Beweglichkeit anhand des motorischen Teils der Unified Parkinson´s Disease Rating Scale (UPDRS III) überprüft.

      Der Test wird als positiv gewertet, wenn eine Verbesserung von mindestens 30% vorliegt.

      Ein negativer Test schließt ein Ansprechen auf länger dauernde Levodopa-Behandlung nicht aus.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Warum enthalten die Levodopa-Präparate immer auch sogenannte Decarboxylase-Hemmer?

      Medikation

      08.04.2021

      Einnahme von Levodopa ohne Decarboxylase-Hemmer würde nur 1% des Wirkstoffs an seinem Wirkort im Gehirn ankommen, da der Hauptteil bereits vorher in der Körperperipherie mittels des Enzyms Decarboxylase zu Dopamin umgewandelt würde. Hier käme es dann zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Herz-Kreislaufproblemen.

      Durch die Decarboxylase-Hemmer (Carbidopa und Benserazid) wird dieser Vorgang gehemmt, so dass Levodopa überwiegend im Gehirn zu Dopamin umgewandelt wird.

      Hierdurch kann die Levodopadosis um 80% reduziert werden.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Können bestimmte Herzmedikamente (Kalziumblocker) die Parkinson-Krankheit beeinflussen, wenn ja wie?

      Medikation

      08.04.2021

      Bestimmte Kalziumantagonisten (z.B. Flunarizin, Verapamil oder Diltiazem) können unter Umständen parkinsonartige Symptome (z.B. eine Gangunsicherheit, ein Zittern der Hände oder eine Verlangsamung der gesamten Beweglichkeit) verursachen. Nach dem Absetzen der Medikation bilden sich die Symptome wieder zurück. Man nimmt an, dass die Medikamente einen vorübergehenden Einfluss auf den Dopamin-Stoffwechsel ausüben, wie genau dies geschieht, ist aber nicht bekannt. Eine bleibende Parkinson-Erkrankung auslösen können diese Medikamente nach jetzigem Stand der Forschung jedoch nicht.

      Allerdings gibt es Hinweise, dass es durch bestimmte Kalziumkanalantagonisten möglicherweise auch positive Effekte auf den Erkrankungsverlauf geben könnte. Dies wird im Moment jedoch noch in Studien untersucht.

      Porträt von Dr. med. Inga Claus

      Dr. med. Inga Claus

    • Was ist eine akinetische Krise – wie kann es zu einer akinetischen Krise kommen?

      Allgemein Medikation

      08.04.2021

      Unter einer akinetischen Krise versteht man eine akute deutliche Symptomverschlechterung bei Betroffenen im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung, die auch lebensbedrohlich sein kann. Dabei kommt es insbesondere zu einer deutlichen Zunahme der Steifigkeit der Muskulatur teilweise bis hin zur völligen Bewegungsunfähigkeit.

      Ursachen hierfür sind die fehlende oder deutlich reduzierte Medikamenteneinnahme über mehrere Tage hinweg oder andere Einflussfaktoren, z.B. ein Infekt oder eine akute andere schwere Erkrankung.

      Wichtig sind hier neben einer sofortigen konsequenten Infekt-Behandlung falls vorhanden auch das rasche Wiederansetzen der Parkinsonmedikation, ggf. muss sogar eine intravenöse Gabe von Amantadin erfolgen.

      Porträt von Dr. med. Inga Claus

      Dr. med. Inga Claus

    • Wie häufig entwickeln Menschen mit Morbus Parkinson Angstzustände?

      Symptome

      08.04.2021

      Im Verlauf der Erkrankung können 30-40% der Patienten eine mehr oder weniger schwer ausgeprägte Angststörung entwickeln. Diese ist also ein sehr häufiges Begleitsymptom der Parkinson-Erkrankung.

      Einem erhöhten Risiko sind insbesondere Betroffene mit vermehrten Phasen der Unterbeweglichkeit (sog. „Off-Phasen“) ausgesetzt, da das Gefühl, sich nicht mehr gut bewegen zu können die Angstzustände verstärken kann. Häufig besteht auch eine begleitende Depression, die ebenfalls behandelt werden sollte.

      Porträt von Dr. med. Inga Claus

      Dr. med. Inga Claus

    • Was versteht man unter einem Familiären Parkinson-Syndrom?

      Allgemein Diagnose

      08.04.2021

      Hierbei handelt es sich um eine seltene vererbbare Parkinson-Erkrankung.

      Porträt von Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

      Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

    • Was versteht man unter einem Boxer-Syndrom?

      Allgemein Diagnose

      08.04.2021

      Enzephalopathie mit Parkinson Zeichen nach vielen Schlägen gegen den Kopf.

      Porträt von Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

      Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

    • Kann durch die Parkinson-Erkrankung eine Spielsucht ausgelöst werden. Wenn ja, was kann man dagegen tun?

      Impulskontrollstörung Medikation

      03.03.2021

      Spielsucht ist eine Nebenwirkung der Therapie der Parkinson-Krankheit und wird nicht durch die Krankheit selbst ausgelöst. Spielsucht tritt wie andere sogenannte Impulskontrollstörungen hauptsächlich bei Dopamin-Agonisten (Pramipexol, Ropinirol, Piribedil, Rotigotin u.a.) auf.

      Die Therapie besteht darin, die Dopamin-Agonisten in der Dosis zu reduzieren oder möglichst sogar abzusetzen und auf Levodopa umzustellen, das ein deutlich geringeres Risiko für das Auslösen einer Spielsucht hat. Eine solche Umstellung darf aber nur unter fachärztlicher neurologischer Betreuung erfolgen.

      Porträt von Dr. med. Sven Thonke

      Dr. med. Sven Thonke

    • Wie häufig sind eigentlich Verstopfung bei Parkinson-Patienten?

      Symptome

      03.03.2021

      Obstipation ist ein Frühsymptom der Parkinson-Erkrankung. Im Verlauf bekommen mindestens 80% eine Verstopfung. Das beste Mittel ist die regelmäßige Einnahme von Macrogol. In schweren Fällen auch Prucaloprid.

      Porträt von Prof. Dr. Wolfgang Jost

      Prof. Dr. Wolfgang Jost

    • Wie erkennt der Arzt, dass ein Morbus Parkinson vorliegt?

      Diagnose

      03.03.2021

      Morbus Parkinson ist eine „klinische“ Diagnose, d.h. der erfahrene Untersucher erkennt bereits an den Hauptsymptomen, dass es sich um ein Parkinson-Syndrom handelt. Die Kardinalsymptome sind die Bewegungsverlangsamung sowie ein Rigor und / oder ein Ruhetremor. Da es neben dem Morbus Parkinson auch andere seltenere (atypische) Parkinsonsyndrome gibt, achtet der Untersucher auch noch auf andere Symptome zur Differentialdiagnose.

      Wenn z.B. die Symptome auf der einen Seite stärker sind als auf der anderen und die Symptome gut durch die Einnahme von L-Dopa besser werden, spricht sehr viel für einen Morbus Parkinson.

      Passbild von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

      Priv.-Doz. Dr. med. Lars Wojtecki

    • Kann die Lust auf Sex bei der Parkinson-Krankheit zunehmen?

      Impulskontrollstörung Medikation

      03.03.2021

      Die Lust auf Sex kann durch die Behandlung der Parkinson-Krankheit zunehmen. Auch hier können insbesondere Dopamin-Agonisten das sexuelle Verlangen steigern, was auch zu Problemen in der Partnerschaft führen kann.

      Auch hier gilt es, die Dosierung der Dopamin-Agonisten zu reduzieren und unter fachärztlicher Aufsicht auf Levodopa umzustellen, sofern die Hypersexualität ein problematisches Ausmaß annimmt.

      Porträt von Dr. med. Sven Thonke

      Dr. med. Sven Thonke

    • Können Parkinson-Medikamente zu einer Gewichtszunahme führen – falls ja, was kann man dagegen tun?

      Impulskontrollstörung Medikation

      03.03.2021

      Ja, Parkinson-Medikamente können zu einer Gewichtszunahme führen. Auch hier ist das insbesondere bei den sog. Dopamin-Agonisten der Fall, die einerseits zu „Essattacken“ führen und den Appetit steigern können. Andererseits können sie durch Flüssigkeitseinlagerungen sog. Ödeme verursachen, die zu einer Gewichtszunahme führen können.

      Letzteres ist auch bei dem Parkinson-Medikament Amantadin der Fall. Auch hier kann eine Medikamentenumstellung unter fachärztlicher Aufsicht notwendig sein.

      Porträt von Dr. med. Sven Thonke

      Dr. med. Sven Thonke

    • Kann die Parkinson-Erkrankung zu einer Blasenschwäche führen?

      Symptome

      03.03.2021

      Bei Patienten mit einem Parkinson-Syndrom tritt häufig eine Detrusorhyperaktivität auf. Die Therapie ist die Gabe von Antimuskarinergika.

      Porträt von Prof. Dr. Wolfgang Jost

      Prof. Dr. Wolfgang Jost

    • Können Menschen mit Morbus Parkinson häufig eine Depression entwickeln?

      Symptome

      03.03.2021

      Depression ist ein Frühsymptom der Parkinson-Erkrankung und ist auch sehr häufig im Verlauf.

      Porträt von Prof. Dr. Wolfgang Jost

      Prof. Dr. Wolfgang Jost

    • Können Menschen mit Morbus Parkinson häufiger eine Demenz oder Alzheimer bekommen?

      Symptome

      03.03.2021

      Parkinson-Patienten können theoretisch auch an einem M. Alzheimer erkranken. Dies sind aber zwei unterschiedliche Erkrankungen. Bei atypischen Parkinson-Syndromen ist eine Demenz häufiger, außer bei der MSA. Auch Parkinson-Patienten können kognitive Einbußen bekommen.

      Porträt von Prof. Dr. Wolfgang Jost

      Prof. Dr. Wolfgang Jost

    • Lässt sich die Parkinson-Krankheit mit einem Blut-Test nachweisen?

      Allgemein Diagnose

      03.03.2021

      Einen Bluttest zum Nachweis des Morbus Parkinson gibt es derzeit in der Routine nicht.

      Passbild von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

      Priv.-Doz. Dr. med. Lars Wojtecki

    • Ist eine Diagnostik durch eine Computertomographie oder Magnetresonanztomographie möglich und auch sinnvoll?

      Diagnose

      03.03.2021

      Zum Ausschluss anderer seltenere Ursachen für ein Parkinson-Syndrom sollte eine solche Bildgebung durchgeführt werden. Ein häufiges Missverständnis ist aber dass der Morbus Parkinson auf der Tomografie zu erkennen ist.

      Dies ist nicht der Fall, sondern es handelt sich hier um eine Ausschlussdiagnostik.

      Passbild von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

      Priv.-Doz. Dr. med. Lars Wojtecki

    • Kann man einen Morbus Parkinson auch mit Ultraschall feststellen?

      Diagnose

      03.03.2021

      Mit dem transkraniellen Parenchym-Ultraschall, also dem Ultraschall durch die Schädeldecke, kann man tatsächlich parkinson-typische Veränderung im Gehirn sehen. Dies ist ein ergänzendes Verfahren zu der körperlichen Untersuchung, aber alleine nicht ausreichend.

      Passbild von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

      Priv.-Doz. Dr. med. Lars Wojtecki

    • Wie entsteht das Zittern beim Morbus Parkinson?

      Symptome

      03.03.2021

      Ähnlich wie die anderen Symptome Rigor oder Akinese hat der Tremor mit einem Untergang der Dopamin produzierenden Zellen zu tun. Allerdings hängt es auch davon ab, an welchen Stellen dies passiert.

      Bei Morbus Parkinson vorwiegend im Bereich des Hirnstamms, während beim essentiellen Tremor dies mehr im Bereich des Thalamus auftritt, wobei es sich hier um insgesamt hoch komplizierte Regulationskreisläufe handelt.

      Porträt Dr. med. Joachim Durner

      Dr. med. Joachim Durner

    • Wann tritt bei Menschen mit Morbus Parkinson vor allem das Zittern auf?

      Symptome

      03.03.2021

      Zum einen tritt das Zittern vorwiegend im Bereich des Hirnstamms auf, weil Dopamin produzierenden Zellen zugrunde gehen. Zum anderen gibt es im Rahmen der Erkrankung unterschiedliche Zeitpunkte, an denen das Zittern vermehrt auftritt:

      1. Unter psychischer Belastung und Stress (klassisches Beispiel ist der Supermarkt, wenn an der Kasse aus dem Geldbeutel noch ein kleines Cent-Stück herausgeholt werden muss und dahinter viele weitere Kunden warten)
      2. Wenn die Wirkung der Medikamente nachlässt und dann unter Dopamin-Mangel vermehrtes Zittern auftritt
      3. Zittern bei Überbewegungen ist eine spezielle Form, die nichts mit dem klassischen Tremor zu tun hat, sondern dadurch bedingt ist, dass die Patienten zu viel L-Dopa eingenommen haben. Es handelt sich hier auch nicht um klassisches Zittern, sondern um extreme Überbewegungen. Dies wird nur häufig von den Patienten verwechselt.
      Porträt Dr. med. Joachim Durner

      Dr. med. Joachim Durner

    • Wenn bei mir ein Zittern neu aufgetreten ist, habe ich dann Parkinson oder gibt es auch andere Erkrankungen bei denen man zittert?

      Symptome

      03.03.2021

      Parkinson ist sicher nicht die häufigste Form des Zitterns beim Menschen. Wesentliche Ursachen sind Erschöpfung, Stress, Kälte, Schilddrüsenüberfunktion, Unterzuckerung oder andere spezielle Stoffwechselstörung.

      Des Weiteren ist nicht zu vernachlässigen, dass unter verschiedenen Medikamenten (z.B. Schmerzmedikamente, Antiepileptika, Schilddrüsenmedikamente) als Nebenwirkung Tremor auftreten kann, genauso wie bei Medikamentenentzug (Schmerzmedikamente oder allgemein Drogen).

      Porträt Dr. med. Joachim Durner

      Dr. med. Joachim Durner

    • Mit welchen Alltagsverrichtungen bekommen Parkinson-Patienten typischerweise Probleme?

      Allgemein Symptome

      03.03.2021

      Dies sind typischerweise Tätigkeiten, die eine erhöhte Geschicklichkeit, Geschwindigkeit oder besondere Anforderungen an das Gleichgewicht stellen. Oftmals fällt auch die gleichzeitige Durchführung unterschiedlicher Tätigkeiten schwer.

      Beispielhaft wären dies, Handhabung des Bestecks beim Essen, ein Hemd zuknöpfen und sich Anziehen, sich Waschen, das Drehen im Bett oder das Drehen und Bücken in engen Räumen wie der Küche sowie gleichzeitiges Telefonieren und Mitschreiben.

      Porträt von Prof. Dr. med. Björn Hauptmann

      Prof. Dr. med. Björn Hauptmann

    • Wie kann sich der Morbus Parkinson auf die Handschrift auswirken?

      Allgemein Symptome

      03.03.2021

      Typischerweise wird die Handschrift kleiner und unleserlicher. Dies tritt oft schon sehr früh im Verlauf der Erkrankung auf.

      Porträt von Prof. Dr. med. Björn Hauptmann

      Prof. Dr. med. Björn Hauptmann

    • Kann es aufgrund von Morbus Parkinson auch zu Schlafproblemen kommen?

      Allgemein Symptome

      03.03.2021

      Ja, Schlafstörungen im Rahmen einer Parkinsonerkrankung sind sehr häufig und können die unterschiedlichsten Gründe haben.

      Eine besondere Form einer Schlafstörung, die REM-Schlaf-Verhaltensstörung, kann ebenfalls sehr früh im Verlauf der Erkrankung oder oft schon vor dem Auftreten motorischer Symptome auftreten.

      Porträt von Prof. Dr. med. Björn Hauptmann

      Prof. Dr. med. Björn Hauptmann

    • Was versteht man unter dem „Maskengesicht“ bei Morbus Parkinson?

      Allgemein Symptome

      03.03.2021

      Unter dem ‚Maskengesicht‘ ist die Einschränkung der Gesichtsmotorik bzw. Mimik zu verstehen. Ärztlicherseits wird auch von einer Hypomimie gesprochen.

      Porträt von Prof. Dr. med. Björn Hauptmann

      Prof. Dr. med. Björn Hauptmann

    • Wie kann sich bei Parkinson die Sprache verändern?

      Allgemein Symptome

      03.03.2021

      Parkinson beeinträchtigt die Amplituden (Auslenkung) aller Muskeln des Körpers. Das bedingt z.B. die Kleinschrittigkeit beim Laufen oder die Reduktion der Feinmotorik beim Schreiben. Genauso verringert sich die Amplitude der Muskeln im Kehlkopf, was zu einer immer leiser (knarrender, heiserer, angestrengter) werdenden Stimme führt.

      Die Verringerung der Amplituden bei der Gesichtsmuskulatur führt zum starren Gesichtsausdruck (Amimie). Eingeschränkte Bewegungen im Mundbereich und der Zunge führen zu undeutlicher Artikulation (Murmeln, verwaschenes Sprechen) und zu Problemen beim Kauen und Schlucken, mit häufigerem Verschlucken und Husten müssen beim Essen und Trinken.

      Darüber hinaus kann es bei Parkinson auch zu Wortfindungsstörungen kommen, wenn die Exekutiven Funktionen durch Beeinträchtigungen im Mittelhirn mitbetroffen sind.

      Jeder Betroffene hat seinen "eigenen Parkinson". Deshalb treten die beschriebenen Symptome auch nicht bei jedem in gleicher Form und Intensität auf.

      Porträt von Thomas Brauer

      Thomas Brauer

    • Wie kann ich das Sprechen bei Morbus Parkinson verbessern?

      Allgemein Therapie

      03.03.2021

      Wie bei allen motorischen Leistungen (Laufen, Klavierspielen, Schreiben …) kann einer Verschlechterung des Sprechens nur durch intensives Training der motorischen Funktionen begegnet werden.

      Als bisher einzige validierte logopädische Therapie kann LSVT LOUD mit einer 16-stündigen Therapie in vier Wochen eine nachhaltige Verbesserung der stimmlichen Funktionen erreichen, wenn die Betroffenen zusätzlich zur Intensivtherapie häusliche Übungen durchführen. Nach der Intensivtherapie sind die Betroffenen i.d.R. in der Lage, die Übungen alleine fortzuführen.

      In vielen Fällen ist eine weitere logopädische Therapie nicht erforderlich. Und wie bei allen motorischen Trainings gilt, je früher man die Übungen erlernt, desto leichter sind Verbesserungen zu erreichen und kann Verschlechterungen vorgebeugt werden. Im Schnitt ist so eine Wiederaufnahme der Therapie erst nach zwei Jahren wieder erforderlich.

      Porträt von Thomas Brauer

      Thomas Brauer

    • Was sind COMT-Hemmer?

      Medikation

      03.03.2021

      Durch die Blockade des Enzyms Catechol-O-Methyltransferase kann die Wirkdauer von Levodopa verlängert werden. Es gibt mittlerweile 3 verschiedene COMT-Hemmer die zum Einsatz kommen, nämlich Entacapon (Comtess), Tolcapon (Tasmar) und Opicapone (Ongentys).

      Der Einsatz ist sinnvoll wenn es unter alleiniger L-Dopa Therapie zu Wirkungsfluktuationen kommt.

      Porträt von Dr. med. Robert Liszka

      Dr. med. Robert Liszka

    • Was bedeutet eine „Pumpen-Behandlung“ und welche Formen gibt es?

      Medikation

      03.03.2021

      Bei der Pumpentherapie wird das Medikament direkt in den Darm oder unter die Haut (subkutan) abgegeben. Die Pumpe sorgt für die gleichmäßige Abgabe des jeweils verwendeten Wirkstoffs.

      Jene Stellen im Gehirn, an denen Dopamin andockt, werden so konstant stimuliert. Bei Wirkungsfluktuationen im Sinne von störenden off Phasen und auch Überbeweglichkeiten (Hyperkinesien) die mehre Stunden am Tag anhalten, mindestens 5 Einnahmezeiten und Kombination mehrerer Stoffklassen ist der Einsatz einer Pumpenbehandlung gerechtfertigt.

      Zu erwähnen ist die Apomorphinpumpe unter die Haut, und die Duodopapumpe mit Abgabe des Medikaments L-Dopa in Gelform via PEG/PEJ in den Darm.

      Porträt von Dr. med. Robert Liszka

      Dr. med. Robert Liszka

    • Wie wirkt Stalevo gegen Parkinson, was ist bei der Einnahme zu beachten, welche Nebenwirkungen hat es und wann sollte man das Medikament nicht einnehmen?

      Medikation

      03.03.2021

      Das Arzneimittel besteht aus einer Wirkstoffkombination aus Levodopa und einem COMT Hemmer und erhöht im Gehirn die Menge eines bestimmten Botenstoffs, dem Dopamin. Ist Dopamin zu wenig vorhanden, wie z.B. bei der Parkinsonkrankheit, kommt es zu einem Ungleichgewicht mit anderen Botenstoffen im Gehirn. Die durch dieses Ungleichgewicht ausgelösten Symptome der Krankheit können durch Ausgleich des Dopaminmangels gemildert werden.

      Nebenwirkungen die unbedingt beachtet werden sollten sind Magen-Darm-Beschwerden, wie:

      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Durchfälle
      • Verstopfung
      • Bauchschmerzen

      Das Medikament sollte nicht eingenommen werden bei:

      • Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
      • Malignes Neuroleptika-Syndrom (schwere Stoffwechselstörung)
      • Phäochromocytom (Adrenalin produzierender Tumor)
      • Rhabdomyolyse (Schädigung von Muskelzellen)
      • Geschwüre im Verdauungstrakt
      • Atemwegserkrankungen, wie z.B. Asthma bronchiale
      • Herzerkrankungen, wie z.B. koronare Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen etc.
        • Koronare Herzkrankheit (Durchblutungsstörungen des Herzmuskels)
        • Herzrhythmusstörungen
        • Herzinfarkt in der Vorgeschichte
      • Eingeschränkte Nierenfunktion
      • Eingeschränkte Leberfunktion
      • Erhöhtem Augeninnendruck (Glaukom), wie z.B. Engwinkelglaukom oder Weitwinkelglaukom
      Porträt von Dr. med. Robert Liszka

      Dr. med. Robert Liszka

    • Was sind Dopamin-Agonisten, welche Wirkstoffe gegen Parkinson gehören zu den Dopamin-Agonisten und wie unterscheiden sich L-Dopa und Dopamin-Agonisten?

      Medikation

      03.03.2021

      Dopaminagonisten sind Wirkstoffe, die ebenso wie Dopamin in der Lage sind, Dopamin-Rezeptoren (D-Rezeptoren) zu stimulieren. Sie können je nach Selektivität für verschiedene Subtypen der Dopaminrezeptoren vereinfacht in D1/5-Agonisten und in D2/3/4-Agonisten unterteilt werden. Zu den heutzutage gängigen Dopamimagonisten gehören Piribedil ( Clarium), Rotigotinpflaster, Pramipexol und Ropinirol.

      Im Vergleich zu L-Dopa haben Dopaminagonisten ein stärkeres Nebenwirkungspotential (Übelkeit, Erbrechen, Halluzinationen), und aufgrund der langsamen Dosierungs-Titrationsschritte wird die volle Wirkung erst nach 3–11 Wochen erreicht.

      Dopaminagonisten (z. B. Bromocriptin, Cabergolin, Dihydroergocriptin, Pergolid, Piribedil, Pramipexol, Ropinirol, Rotigotin) sind Substanzen, die Dopamin direkt an den Dopaminrezeptoren „ersetzen“ und somit eine vergleichbare Wirkung wie Dopamin haben. Im Gegensatz zu L-Dopa können Dopaminagonisten unabhängig von der Nahrungszufuhr (also auch zum Essen) eingenommen werden.

      Porträt von Dr. med. Robert Liszka

      Dr. med. Robert Liszka

    • In einzelnen Studien wird berichtet, dass regelmäßige Bewegung einen gewissen präventiven Effekt auf die Erkrankung Morbus Parkinson hat. Gibt es tatsächlich Verhaltensmuster, die das Risiko einer Erkrankung verringern?

      Allgemein Diagnose

      03.03.2021

      Bewegung hat einen komplexen Einfluss auf den Körper! Es fördert die Durchblutung, Gelenkbeweglichkeit, Muskelkraft, den Schlaf, hebt die Stimmung und vieles mehr! Als Parkinson Patient profitiert man sehr von regelmäßigen Bewegungsübungen! Dass aber bestimmte Bewegungstherapien einen vor der Erkrankung schützen können, ist nicht bewiesen!

      Porträt von Karin Junginger

      Karin Junginger

    • Was ist L-Dopa und was versteht man unter L-Dopa-Spätsyndrom?

      Allgemein Medikation

      03.03.2021

      L-Dopa oder auch Levodopa ist eine Vorstufe des Neurotransmitters Dopamin. Levodopa kann die Bluthirnschranke überwinden und wird im Gehirn in Dopamin umgewandelt. Hier kann es den Mangel an Dopamin im Gehirn bei der Parkinsonerkrankung ausgleichen.

      Unter einem L-Dopa-Spätsyndroms versteht man den Umstand, dass nach längerer Zeit der Levodopaeinnahme Bewegungsstörungen in Form von Dyskinesien (unwillkürliche Bewegungen) auftreten können.

      Porträt von Karin Junginger

      Karin Junginger

    • Was sind die typischen Beschwerden beim fortgeschrittenen Morbus Parkinson?

      Allgemein Symptome

      03.03.2021

      Es gibt keine typischen Beschwerden! Jeder Parkinsonkranke hat seine eigenen Schwerpunkte der Beschwerden. Gekennzeichnet ist das fortgeschrittene Parkinsonsyndrom durch eine vermehrte Hilfsbedürftigkeit in den Aktivitäten des täglichen Lebens wie z.B. waschen und anziehen etc. und zunehmender Pflegebedürftigkeit.

      Porträt von Karin Junginger

      Karin Junginger

    • Was sind die typischen Symptome des Morbus Parkinson und warum erkennt man Parkinson-Patienten oft an ihrem Gang?

      Allgemein Diagnose

      03.03.2021

      Eines der Hauptsymptome des Morbus Parkinson ist die Bradykinese - die Verlangsamung der Bewegung. Wenn dazu noch eine Rigorsymptomatik, d.h. starke Verspannung der Muskulatur) bevorzugt einseitig oder eine Tremorsymptomatik (feinschlägiges Zittern) und/oder eine Störung in den Haltereflexen, d.h. mehr Gleichgewichtsstörungen auftritt, sind die Hauptkriterien zur Diagnosestellung eines Morbus Parkinson erfüllt.

      Die Bradykinese bedingt ein kleinschrittiges Gangbild, woran man so manchen Parkinsonkranken erkennen kann.

      Porträt von Karin Junginger

      Karin Junginger

    • Welche Alltagsverrichtungen bereiten Parkinson-Patienten typischerweise Probleme?

      Allgemein Diagnose

      03.03.2021

      Je nach Stadium der Erkrankung gibt es unterschiedliche Einschränkungen der Alltagsverrichtungen. Häufig beginnt die Erkrankung einseitig und kann die Feinmotorik der betroffenen Hand beeinträchtigen, so dass es zu immer kleiner werdendem Schriftbild, der sogenannten Mikrographie kommen kann, oder dass es Schwierigkeiten beim Zuknöpfen des Hemdes geben kann oder des Bedienens der Computermaus.

      Das erfordert mehr Zeit oder Hilfe z.B. beim Waschen und Anziehen. Gangunsicherheit, Freezing Attacken (nicht mehr von der Stelle kommen) können den Einsatz von Hilfsmitteln wie Stöcken oder Rollator notwendig machen.

      Leises Sprechen kann die Kommunikation erschweren. Schlafstörungen, Blasenentleerungsstörungen und Verstopfungen brauchen zusätzliche Aufmerksamkeit und Unterstützung. Bei Rückzugstendenzen, Niedergeschlagenheit wünscht man sich manchmal den Besuch eines guten Freundes der einen motiviert Etwas zu unternehmen. Kein Parkinson Kranker gleicht dem Anderen und die Einschränkungen können sehr unterschiedlich sein!

      Porträt von Karin Junginger

      Karin Junginger

    • Wie entsteht ein Morbus Parkinson, wie äußert er sich in der Frühphase und mit welchen Erkrankungen wird Parkinson in der Frühphase oft verwechselt?

      Allgemein Diagnose

      03.03.2021

      Aktuell geht man davon aus, dass mehrere Faktoren zur Entstehung des M. Parkinson beitragen. Genetische Faktoren können eine Rolle spielen, aber nur weniger als 10% der Parkinsonerkrankungen sind alleine durch Vererbung erklärbar. Äußere Faktoren wie Giftstoffe (Pflanzenschutzmittel, Insektenvernichtungsmittel), Ernährung, Medikamente, Lebensstil und zunehmendes Alter können zu einem erhöhten Risiko für die Entstehung eines M. Parkinson führen.

      In der Frühphase haben viele Patienten nur eine einseitige Minderbeweglichkeit (Bradykinese), Steifigkeit (Rigor) oder Zittern (Tremor). Die Steifigkeit führt häufig zu Schulter- und Rückenschmerzen, so dass viele Patienten zunächst orthopädisch vorgestellt werden, vor allem wenn das Zittern fehlt. Eine Riechstörung oder Schlafstörungen wie auch eine Obstipation (Verstopfung) sind ebenfalls Frühsymptome des M. Parkinson.

      Porträt Prof. Dr. med. Matthias Maschke

      Prof. Dr. med. Matthias Maschke

    • Kann hinter einem Parkinson-Syndrom/einer Parkinsonerkrankung auch eine andere Hirnerkrankung stecken?

      Allgemein Diagnose

      03.03.2021

      Es gibt so genannte sekundäre und atypische Parkinsonerkrankungen. Diese können z.B. durch Medikamente oder durch Erkrankungen des eigenen Immunsystems (Autoimmunerkrankungen) ausgelöst sein. Bei atypischen Parkinsonerkrankungen sind andere Symptome wie eine dementielle Entwicklung, Halluzinationen und Stürze früh im Krankheitsverlauf oder Störungen der Blutdruckregulation auffällig.

      Zu den typischen Parkinsonerkrankungen gehören die progressive supranukleäre Blickparese (PSP), Multisystematrophie (MSA), kortikobasale Degeneration (CBD) und Lewy-Körperchen Demenz (LBD). Typisch wären bei allen Erkrankungen ein relatives rasches Fortschreiten und das verminderte Ansprechen auf übliche Medikamente gegen M. Parkinson.

      Porträt Prof. Dr. med. Matthias Maschke

      Prof. Dr. med. Matthias Maschke

    • Wie erkennt der Arzt, dass ein Morbus Parkinson vorliegt und wie äußert sich dieser in der Frühphase?

      Allgemein Diagnose

      03.03.2021

      Zum einen erkennt man einen M. Parkinson an den Hauptsymptomen Minderbeweglichkeit (Bradykinese), Steifigkeit (Rigor) oder Zittern (Tremor), die zumeist zu Beginn an einem Arm vorzufinden sind. Eine Gangstörung und Unsicherheit beim Stehen und Gehen kann ebenfalls vorhanden sein. Zusätzliche Symptome wie eine Riechstörung oder Schlafstörungen (gesteigerter Traumschlaf) wie auch eine Obstipation (Verstopfung) sind ebenfalls Frühsymptome des M. Parkinson.

      Sollte eine Unklarheit in der Diagnose bestehen, können bildgebende Verfahren (Dopamin-Transporter Scan (DATScan)) und Kernspintomographie des Schädels die Diagnose sichern.

      Porträt Prof. Dr. med. Matthias Maschke

      Prof. Dr. med. Matthias Maschke

    • Wird die Parkinson-Krankheit vererbt? Welche Besonderheiten weisen vererbte Formen auf?

      Allgemein Diagnose

      03.03.2021

      Letztlich wird nur ein geringer Teil der Parkinsonerkrankungen (ca. 10%) vererbt. Dabei werden unterschiedliche Vererbungsmuster unterschieden. Bei autosomal dominanten Formen besteht ein Risiko von 50% für Nachkommen, die Erkrankung auch zu bekommen, bei autosomal rezessiven Formen nur bei 25%. Veränderungen im LRRK2-Gen sind die häufigste Ursache für ein familiäres autosomal dominant vererbtes Parkinson-Syndrom. Es gibt aber mittlerweile mehr als 25 Gene, die eine Rolle bei genetisch bedingten Parkinsonerkrankungen spielen.

      Bei einem Teil dieser genetischen Erkrankungen wie dem Glukozerebrosidase Mangel bestehen auch schon spezifische Therapieansätze. Es handelt sich bei Mutationen im Glukozerebrosidase Gen um genetische Risikofaktoren, die das Erkrankungsrisiko je nach vorliegender Mutation um 2-10fache erhöhen. In Deutschland findet man bei ca. drei Prozent der Parkinson-Patienten eine Mutation im GBA Gen. Bei einer geschätzten Gesamtzahl von etwa 300.000 Menschen mit Parkinsonerkrankung sind dies immerhin fast 10.000 Erkrankte.

      An eine genetische Parkinsonerkrankung sollte man vor allem denken, wenn mehrere Menschen in einer Familie einen M. Parkinson haben und wenn die Erkrankung sehr früh, v.a. vor dem 50ten Lebensjahr auftritt.

      Porträt Prof. Dr. med. Matthias Maschke

      Prof. Dr. med. Matthias Maschke

    • Welche verschiedenen Formen der Parkinson-Krankheit gibt es?

      Allgemein Diagnose

      03.03.2021

      Es gibt den Morbus Parkinson vom akinetisch-rigiden Typ d.h. die Verlangsamung der Bewegung und die Tonuserhöhung der Muskulatur stehen im Vordergrund. Dann das tremordominante Parkinson-Syndrom, d.h. das Zittern steht im Vordergrund und das Parkinsonsyndrom vom Äquivalenztyp, d.h. akinetisch-rigide Symptomatik und Zittern sind vorhanden.

      Porträt von Karin Junginger

      Karin Junginger

    • Hilft CBD-Öl wirklich bei Parkinson?

      Medikation

      09.12.2020

      Einige Parkinsonsymptome könnten auf CBD-Öl ansprechen. Dies sind vorrangig nicht motorischer Art (z.B. Depression, Ängstlichkeit, Schmerz, Halluzination, vermehrter Speichelfluss). Umfangreiche Studien liegen hierzu bisher jedoch noch nicht vor.

      Deshalb ist es dringend zu raten eine solche Therapie mit dem Arzt abzustimmen der die entsprechende Dosierung vom Apotheker zubereiten zu lassen. Eine Verschreibungsfähigkeit steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Ist Cannabis eine Alternative bei Unverträglichkeiten gegenüber regulären Parkinson-Medikamenten (z.B. Madopar)?

      Medikation

      09.12.2020

      Die Verwendung von Medicinal Cannabis ist nur zugelassen wenn andere Therapien ausgereizt oder nicht vertragen werden. Bei schmerzhaften Dystonien hat sich die Verordnung von THC dominanten Zubereitungen in einigen Fällen als sinnvoll erwiesen. Eine Beantragung bei der Krankenkasse und die Verordnung durch den Arzt auf BTM-Rezept ist allerdings Voraussetzung.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Ist ein Ausschleichen von Cannabis bei Nichtverträglichkeit oder Wirkungslosigkeit mit Risiken für den Patienten verbunden? Wirken danach reguläre Medikamente wie zuvor?

      Medikation

      09.12.2020

      Medicinal Cannabis wird langsam eindosiert und sollte auch genauso langsam wieder ausgeschlichen werden. Bei diesem Vorgehen  sind erhebliche Probleme nicht zu befürchten. Eine Wirkungsverschlechterung der Parkinsonmedikamente ist nach aktuellem Kenntnisstand nicht beschrieben. 

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Gehört Cannabis bei Morbus Parkinson zu einer Therapie der Zukunft?

      Medikation

      09.12.2020

      Es gibt zunehmend mehr und bessere Studien die eine Wirksamkeit von Medicinal Cannabis bei Parkinson belegen. Für eine grundsätzliche therapeutische Empfehlung ist es aber noch zu früh. Zulassungsstudien, wie für die bekannten Parkinsonmedikamente, fehlen bisher.

      Medicinal Cannabis ist keine „Wunder“-Behandlungsoption. Wir haben aber bei Parkinsonpatienten durch den zusätzlichen Einsatz von Medicinal Cannabis gute Erfolge erzielen können.

      Langfristig sind von dem breiten Wirkstoffspektrum der Cannabispflanze weitere Therapieansätze zu erwarten. Studien hierzu sind jedoch erst in Vorbereitung.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Wie lange dauert es bis die Therapie nach einer Implantation einer THS zu wirken beginnt?

      Tiefe Hirnstimulation

      09.12.2020

      In der Regel wird das THS-System erst aktiviert, wenn der Patient sich von der Operation erholt hat. Nach der Aktivierung tritt unter Umständen bereits eine Linderung der störenden Symptome ein. Optimale Ergebnisse werden normalerweise aber erst nach mehreren Programmiersitzungen mit einem Arzt oder einer Pflegekraft erzielt.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Handelt es sich bei einer THS um eine Therapie, die kein ganzes Leben lang unverändert im Körper bleibt?

      Tiefe Hirnstimulation

      09.12.2020

      Die THS-Therapie ist einstellbar, sodass die Stimulation im Laufe der Zeit so angepasst werden kann, dass die Kontrolle über die Symptome eines Patienten erhalten bleibt. Nach einer gewissen Zeit muss außerdem bei einigen Schrittmachern der Akku ausgetauscht werden.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Auf welche Weise wirkt Rasagilin gegen Parkinson, hat das Medikament Nebenwirkungen – wenn ja welche?

      Medikation

      09.12.2020

      Rasagilin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der selektiven MAO-B-Hemmer und verhindert den Abbau des Botenstoffs Dopamin. Dadurch steht dem Gehirn mehr Dopamin zur Verfügung um eine bessere Beweglichkeit zu erzielen.

      Es kann im Anfangsstadium der Erkrankung als Monotherapie und im weiteren Verlauf in Kombination mit Levodopa verabreicht werden.

      Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome, Depression, Gelenkschmerzen und Sodbrennen.

      Bei der Anwendung müssen die zahlreichen möglichen Arzneimittel-Wechselwirkungen beachtet werden. Hier sollte jedes neu verordnete Medikament mit dem Haus- oder Facharzt abgesprochen werden.

      Rasagalin darf u.a. nicht gleichzeitig mit anderen MAO-Hemmern, Pethidin (Schmerzmittel), Fluoxetin und Fluvoxamin oder Johanniskraut (Antidepressiva) eingenommen werden. Auch ist die Einnahme bei eingeschränkter Leberfunktion untersagt.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Welche nicht-motorischen Symptome sind für Parkinson Patienten besonders belastend?

      Symptome

      09.12.2020

      Unter nicht-motorischen Störungen versteht man eine Vielzahl von Parkinsonbeschwerden, die nicht die Beweglichkeit betreffen.

      Hierzu gehören u.a.: Schmerzen, Depressionen, Interessenverlust, Tagesmüdigkeit, Einschlafattacken, Schlafstörungen, Halluzinationen, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen, Störungen der Blutdruckregulation (orthostatische Dysregulation) mit Schwindel und Stürzen, Geruchs- und Geschmacksstörungen, Übelkeit, Völlegefühl, Verstopfungen, Blasen- und Sexualfunktionsstörungen, geschwollene Beine, Schluckstörungen, Gewichts zu- oder abnahmen, vermehrtes Schwitzen, erhöhter Speichelfluß, Verhaltensauffälligkeiten (Impulskontrollstörungen).

      Die Zuordnung welches dieser Symptome den Patienten am meisten belastet ist individuell verschieden. Am häufigsten angegeben werden:  Harndrang, Verstopfung, Tagesmüdigkeit, Interessenverlust und Schmerzen.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Können Parkinson oder Parkinson-Medikamente meine Organe schädigen oder dazu beitragen, dass Herz- oder Lungenkrankheiten auftreten?

      Allgemein

      09.12.2020

      Nach allem, was wir heute wissen, kommen parkinson-typische Veränderungen auch in Organen wie Herz und Darm vor und können dort Symptome auslösen: z.B. Störungen der Kreislauf- und Blutdruckregulation und der Verdauung. Auch Medikamente können diese Funktionen beeinflussen. Eine direkte „Organschädigung“ ist allerdings grundsätzlich von den meisten Medikamenten nicht zu befürchten. Es gibt aber auch Ausnahmen. 

      Beispiele: heute weniger im Einsatz befindliche so genannte „ergoline Dopaminagonisten“ können Herzklappen schädigen und sollten heute nur im Ausnahmefall und unter Kontrolle eingesetzt werden.  Ferner gibt es natürlich Anwendungshinweise zur Sicherheit bei einigen Substanzen: Bei einigen COMT- Hemmern sollte man bei eingeschränkter Leberfunktion achtsam sein. Unter der Einnahme von L-Dopa sollte die Haut auf Veränderungen regelmäßig kontrolliert werden.

      Passbild von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

      Dr. med. Lars Wojtecki

    • Können Antidepressiva Parkinson auslösen?

      Medikation

      09.12.2020

      Parkinson-Syndrome sind keine übliche Nebenwirkung von Antidepressiva im engeren Sinne. Andere Psychopharmaka (Neurolpetika) können allerdings Parkinson-Symptome auslösen oder verstärken.

      Passbild von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

      Dr. med. Lars Wojtecki

    • Welche Medikamente können einen Tremor auslösen oder verstärken?

      Medikation

      09.12.2020

      Medikamente, die Tremor auslösen oder verstärken können sind z. B. Beta-Mimetika (Asthmamedikamente), Valproinsäue (ein Mittel gegen epileptische Anfälle) oder auch Schilddrüsenhormone. Dies sind nur einige Beispiele.

      Passbild von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

      Dr. med. Lars Wojtecki

    • Was ist LSVT und was ist LSVT - BIG?

      Therapie

      09.12.2020

      LSVT ist ein spezifisch für Menschen mit Parkinson entwickeltes logopädisches (LSVT LOUD) sowie physio- und ergotherapeutisches (LSVT BIG) Behandlungsverfahren, das insbesondere die kleineren Bewegungen / reduzierte Lautstärke (Brady- oder Hypokinese) und die taktil-kinästhetische Wahrnehmung in den Mittelpunkt der Therapie stellt.

      LSVT wird IMMER intensiv und hochfrequent durchgeführt (16 Einzelbehandlungen in vier Wochen, jeweils 60 Minuten plus eigenständiges Üben).

      Porträt von Thomas Brauer

      Thomas Brauer

    • Welche Lebensmittel sind besonders zu empfehlen bei Parkinson – welche sollte man vermeiden?

      Ernährung

      09.12.2020

      Die Ernährung bei Morbus Parkinson stellt ein relativ komplexes Thema dar, weswegen diese nicht in 2-3 Sätzen beantwortet werden kann. Ich möchte hier auf den Ernährungsratgeber für Menschen mit Parkinson verweisen, der ja auch im Internet einsehbar ist und eigentlich alle diesbezüglichen Fragen beantwortet:

      http://www.myperfectdish.de/upload/files/19-06302_01_52_RichtigGesund_Gesamt_NEU_Leh_p1-52.pdf

      Porträt Dr. med. Joachim Durner

      Dr. med. Joachim Durner

    • Welche Vitamine beeinflussen Parkinson positiv?

      Ernährung

      09.12.2020

      Hervorzuheben sind insbesondere Vitamin B12 und die Folsäure, weil diese Medikamente den Homocystein-Spiegel senken. Das Homocystein ist eine Immunsäure, die im Rahmen des Eiweißstoffwechsels gebildet wird und bei Parkinson-Patienten häufig erhöht ist.

      Dies führt häufig zu Gefäßschäden. Daher ist die Gabe der o.g. Vitamine empfehlenswert, um den Spiegel zu senken.

      Porträt Dr. med. Joachim Durner

      Dr. med. Joachim Durner

    • Was versteht man unter einer Esssucht bei Morbus Parkinson?

      Impulskontrollstörung

      09.12.2020

      Es handelt sich hierbei um eine Impulskontrollstörung, die in der Regel durch Parkinson-Medikamente (insbesondere Dopamin Agonisten) hervorgerufen wird.

      Es handelt sich hierbei um einen unkontrollierbaren Heißhunger, der im Wesentlichen auch nachts auftritt und zu einer vermehrten Essensaufnahme und damit Gewichtszunahme führt.

      Porträt Dr. med. Joachim Durner

      Dr. med. Joachim Durner

    • Kann MP die Sehfähigkeit verändern/verringern?

      Allgemein Symptome

      09.12.2020

      Die Parkinson-Krankheit kann zu verschiedenen Störungen der Sehfähigkeit führen. In Studien klagen bis zu 70% der Parkinson-Patienten über Sehstörungen. Hierzu gehören u. a. Doppelbilder, Verschwommensehen oder ein gestörtes räumliches Sehvermögen.

      Es ist insbesondere wichtig gemeinsam mit einem Augenarzt zu unterscheiden, ob zusätzlich eine unabhängige Augenkrankheit vorliegt oder ob die Symptome direkt durch die Parkinson-Krankheit bedingt sind.

      Porträt Prof. Dr. Tobias Warnecke

      Prof. Dr. T. Warnecke

    • Was kann bei Schluckstörungen helfen?

      Symptome

      09.12.2020

      Bei der Parkinson-Krankheit können Schluckstörungen auf den unterschiedlichen Ebenen des oberen Magen-Darmtraktes auftreten, also Mundhöhle, Rachen und Speiseröhre. Hiervon sind im Krankheitsverlauf bis zu 80% der Parkinson-Patienten betroffen.

      Vor der Behandlung sollte eine ausführliche Diagnostik erfolgen, um das jeweilige Störungsmuster zu analysieren. Abhängig von der Art der Störung kann dann ein individuelles Schlucktraining, das üblicherweise durch Logopäden erfolgt, eine Verbesserung der Schluckeffizienz und Schlucksicherheit bewirken. Darüber hinaus kann bei bestimmten Störungen auch eine Optimierung der medikamentösen Parkinson-Therapie oder einer bestehenden tiefen Hirnstimulation einen positiven Effekt haben.

      Porträt Prof. Dr. Tobias Warnecke

      Prof. Dr. T. Warnecke

    • Kann mir der Arzt ein Fahrverbot aussprechen?

      Fahrtauglichkeit

      09.12.2020

      Ja, das kann der behandelnde Neurologe aussprechen, allerdings hat dieses Verbot nur eine Hinweis- oder Warnfunktion ist nicht von juristischer Relevanz. Rechtsverbindliche Fahrverbote darf nur die Fahrerlaubnisbehörde aussprechen.

      Allerdings sollte man die Empfehlung des Arztes beachten: im Falle eines Unfalles und bei Bekanntwerden der Erkrankung riskiert man seinen Versicherungsschutz und es besteht die Gefahr auch strafrechtlich belangt zu werden wegen Fahrlässigkeit bzw. vorsätzlicher Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, weil man um seine Defizite Bescheid wusste durch die Belehrung des Arztes.

      Porträt Thomas Hertkorn

      Thomas Hertkorn

    • Gibt es Tipps zum Erhalt der Fahrtauglichkeit trotz Morbus Parkinson?

      Fahrtauglichkeit

      09.12.2020

      Es besteht die Möglichkeit durch verschiedene kognitive Trainingsprogramme seine Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit gezielt zu trainieren. Oft hilft auch das Umsteigen auf ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe, da hierdurch viel mehr Aufmerksamkeit auf den Verkehr gelenkt werden kann und das Fahren dadurch sicherer wird.

      Weitere Möglichkeit ist die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining für Senioren, durch eine sichere Fahrzeugbeherrschung und die richtige Verwendung von Assistenzsystemen kann viel Sicherheit dazugewonnen werden. (Nähere Infos zu Fahrsicherheit und PC Trainingsprogrammen können auf Wunsch gerne erfolgen).

      Porträt Thomas Hertkorn

      Thomas Hertkorn

    • Wo kann ich meine Fahrtauglichkeit testen lassen?

      Fahrtauglichkeit

      09.12.2020

      Hier empfehle ich zwingend eine fachärztliche/fachpsychologische Untersuchung bei entsprechend qualifizierten Anbietern. Verschiedene Kliniken bieten dies an, es erfolgt eine neuropsychologische Untersuchung, gleichzeitig erfolgt eine PC Testung von Reaktions- und Aufmerksamkeitsleistungen und zusätzlich eine praktische Fahrprobe.

      Ich rate dringend zu einer solchen fachärztlichen Begutachtung, da im Falle von staatsanwaltlichen Ermittlungen bei Unfällen nur Gutachten von qualifizierten Personen anerkannt werden. Der Arzt muss Neurologe und Verkehrsmediziner sein, der Psychologe sollte idealerweise vertraut mit dem Krankheitsbild Parkinson sein und gleichzeitig Fachpsychologe für Verkehrspsychologie sein. Konkrete Anbieter können auf Nachfrage genannt werden.

      Porträt Thomas Hertkorn

      Thomas Hertkorn

    • Kann oder sollte ich mit Morbus Parkinson noch ein Auto fahren?

      Fahrtauglichkeit

      09.12.2020

      Das Führen eines PKW trotz Parkinsonerkrankung ist in vielen Fällen unter bestimmten Auflagen in leichteren Erkrankungsstadien noch möglich. Es sollte immer in enger Abstimmung mit dem behandelnden Neurologen erfolgen und auch regelmäßige Überprüfungen der Fahreignung je nach Schweregrad sind dringend zu empfehlen. Im fortgeschrittene Stadium der Erkrankung und schwer ausgeprägten Symptomen wie Akinese, kognitiven Defiziten, Freezing, on-off Problematik ist eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr nicht mehr möglich.

      Jährliche praktische Fahrproben in Kombination mit neurologischer Untersuchung stellen eine gute Möglichkeit dar, für sich selbst Sicherheit zu erlangen. Gerade das praktische fahren erlaubt die Überprüfung der motorischen Funktionen im realen Straßenverkehr (z.B. Fahrzeughandhabung, Gefahrenbremsung, Spurhalten, Ermüdung).

      Porträt Thomas Hertkorn

      Thomas Hertkorn

    • Was ist der Unterschied zwischen Morbus Parkinson und Parkinson Syndrom?

      Allgemein

      09.12.2020

      James Parkinson hat einige Patienten mit ähnlichen Symptomen beschrieben. Das gemeinsame Auftreten der Symptome wurde als Krankheitsbild verstanden und nach ihm als Morbus Parkinson benannt. Das gemeinsame Auftreten bestimmter Symptome wird als Syndrom bezeichnet, beim Parkinson-Syndrom sind dies Bradykinese und Rigor sowie evtl. Tremor.

      Hinter dem Syndrom können sich viele Krankheiten verbergen. Im Falle des Parkinson-Syndroms sind dies symptomatische, atypische und genetische Formen sowie das idiopathische Parkinson- Syndrom, das weitgehend dem Morbus Parkinson entspricht.

      Porträt von Prof. Dr. Wolfgang Jost

      Prof. Dr. Wolfgang Jost

    • Welche Schmerzen können bei Parkinson auftreten und welche Schmerzmittel darf ich bei Bedarf einnehmen?

      Symptome

      09.12.2020

      Beim Parkinson-Syndrom können alle Arten von Schmerz auftreten, zu nennen sind vor allem muskuloskelettale (Bewegungsapparat), artikuläre /arthritische(Gelenk), neuropathische Schmerzen, Schmerzen wegen einer Dystonie, des Rigor oder der Bradykinese und ein zentraler Schmerz.

      Wichtig ist auch die reduzierte Schmerzhemmung. Fast alle Schmerzmittel können zum Einsatz kommen. Dies muss individuell durch den Arzt festgelegt werden.

      Porträt von Prof. Dr. Wolfgang Jost

      Prof. Dr. Wolfgang Jost

    • Was ist bei der Einnahme von L-Dopa zu beachten und warum darf L-Dopa nicht mit Eiweiß eingenommen werden?

      Medikation

      09.12.2020

      L-Dopa sollte nicht mit der Nahrung, sondern mindestens 30 Minuten vorher aufgenommen werden. Im Einzelfall muss man die Einnahme auch nach dem Essen wählen, hier sind mindestens 1 ½ Stunden einzuhalten. Grund hierfür ist, dass Aminosäuren in der Nahrung mit L-Dopa um die Resorption konkurrieren.

      Porträt von Prof. Dr. Wolfgang Jost

      Prof. Dr. Wolfgang Jost

    • Kann man durch die Parkinson – Krankheit/-Medikation aggressiv werden?

      Allgemein

      09.12.2020

      Die Auswirkungen der Parkinsonkrankheit können manchmal so gravierend sein, dass man aus der Haut fahren möchte! Die Parkinson Medikamente können als Nebenwirkung in manchen Fällen Psychosen mit Alpträumen oder optischen Halluzinationen verursachen, die emotional mit Angst und Gegenwehr verbunden sein können, welches die Umwelt als aggressiv erlebt!

      Porträt von Karin Junginger

      Karin Junginger

    • Kann sich mit Parkinson die Persönlichkeit verändern. Wenn ja, wie?

      Allgemein

      09.12.2020

      Mit Parkinson ändert sich die Persönlichkeit nicht, man bleibt wie man ist. Aber man muß an so Vieles denken und berücksichtigen (z.B. die Medikamente rechtzeitig nehmen, genügend Abstand zu den Mahlzeiten einhalten, etc), dass es unser Verhalten stark beeinflussen kann und mancher sich sehr in einer Zwangsjacke fühlt, was sich auf Lebensqualität und Zufriedenheit sehr auswirken kann!

      Sollte sich allerdings eine Demenz entwickeln kann sich die Persönlichkeit sehr verändern!

      Porträt von Karin Junginger

      Karin Junginger

    • Gibt es eine Parkinson-Demenz?

      Allgemein

      09.12.2020

      Ja es gibt eine Parkinson-Demenz. Es ist allerdings nicht immer einfach diese zu diagnostizieren, da z. B. auch Durchblutungsstörungen des Gehirns zu dementiellen Entwicklung führen kann oder auch zusätzlich zur Parkinson Erkrankung eine Alzheimerdemenz entstehen kann.

      Porträt von Karin Junginger

      Karin Junginger

    • Kann Parkinson durch Stress ausgelöst werden?

      Allgemein Arbeit & Beruf

      09.12.2020

      Es gibt keine Studien, die einen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Parkinson und dauerhaftem Stress nachweisen würden. Auch für die Hypothese der Mikrobiom Verschiebung als Ursache für Parkinson ist bisher kein Zusammenhang mit Alltagsstress nachgewiesen. Allerdings können einige Symptome, z.B. Tremor durch Stress verstärkt werden.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Wie kann sich Morbus Parkinson auf meine Gefühlswelt auswirken?

      Allgemein

      09.12.2020

      Es gibt einige nicht motorische Symptome, die mehr oder weniger der Gefühlswelt zugeordnet werden können. Hierzu gehören z. B. die Parkinson Depression, die Anhedonie, die Angst und der Antriebsmangel.

      Diese müssen ebenso ernst genommen werden wie die motorischen Symptome und können ebenfalls durch Medikamente behandelt werden. Auch die Bekannten, motorischen Parkinson Symptome können als Reaktion auf die Erkrankung zu einer gedrückten Stimmungslage führen.

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

      Dr. med. Thomas Vaterrodt

    • Ist Morbus Parkinson bald heilbar oder kann man die Krankheit stoppen, z.B. durch eine Impfung?

      Allgemein

      09.12.2020

      Die Möglichkeit einer Heilung in dem Sinne wie ein Knochenbruch verheilt oder wie man mit einem Antibiotikum eine Lungenentzündung stoppt, wird noch einige Zeit auf sich warten lassen. Wir können auch nicht das Altern stoppen. Ich kann mir aber vorstellen, dass wir mittelfristig den Verlauf bestimmter Parkinson-Syndrome verlangsamen können.

      Dazu gehören Ansätze, die mit der Vorstellung einer „Impfung“ in Verbindung gebracht werden. Das können Medikamente sein, die als sogenannte monoklonale Antikörper ein bestimmtes Eiweiß im Körper auffangen oder eine aktive Impfung, die das Immunsystem anregen, solche Antikörper zu produzieren.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

    • Wie könnte die Therapie bei Morbus Parkinson in der Zukunft aussehen?

      Therapie

      09.12.2020

      Die Therapie in der Zukunft wird personalisierter sein und früher im Verlauf anfangen müssen. Personalisierter heißt, dass man sehr spezifisch für die jeweilige Unterform eines Parkinson-Syndroms therapieren wird. Das genetische Profil eines Patienten wird dabei eine zunehmende Rolle spielen.

      Früher im Verlauf heißt, dass man idealerweise schon mit einer solche Therapie beginnt, bevor sich die klassischen Symptome der Parkinson-Krankheit einstellen.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

    • Wie weit ist die Wissenschaft mit der Antikörper-Therapie bei Morbus Parkinson?

      Therapie

      09.12.2020

      Es sind schon einige Studien veröffentlicht worden, die zeigen, dass der Ansatz mit monoklonalen Antikörpern und mit einer aktiven Impfung gegen Synuklein prinzipiell möglich sind und auch sicher erscheinen. Eine Studie mit einem monoklonalen Antikörper hat in zumindest einer der verschiedenen Beurteilungsskalen Ergebnisse geliefert, die eine Verlangsamung des Krankheitsprozesses nahelegen.

      Das muss nun mit weiteren Studien bestätigt werden.

      Porträt von Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

      Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

    • Wie weiß ich, dass ich für eine THS geeignet bin?

      Tiefe Hirnstimulation

      09.12.2020

      Sollte es trotz Anpassung der Medikation nicht zu einem befriedigenden Ergebnis bzgl. der Krankheitssymptomatik kommen, also bei Überbewegungen (Dyskinesien) und/oder Fluktuationen mit häufigen Off-Phasen, oder auch anderen Symptomen, dann könnte die THS die richtige Therapiemethode sein.

      Um zu klären, ob der Eingriff in Frage kommt, werden im Vorfeld Untersuchungen durchgeführt, wie zum Beispiel ein MRT vom Kopf, ein L-Dopa Test und eine neuropsychologische Testung. Die Ergebnisse werden gemeinsam mit dem Patienten und den Angehörigen besprochen, um dann die individuelle Entscheidung zu treffen.

      Porträt von Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

      Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

    • Kann es bei einer THS zu Nebenwirkungen kommen?

      Tiefe Hirnstimulation

      09.12.2020

      Grundsätzlich muss man unterscheiden zwischen den Risiken einer Operation und stimulationsbedingten Nebenwirkungen. Im Rahmen der Operation gibt es die üblichen OP Risiken über die der Neurochirurg in einem Aufklärungsgespräch informieren wird. Die Risiken der Operation können mit einer guten Vorbereitung minimiert werden.

      Stimulationsbedingte Nebenwirkungen der THS könnten zum Beispiel eine Verschlechterung der Sprache sein, Verkrampfungen oder Stimmungsschwankungen. Die Nebenwirkungen können durch Anpassung der Stimulation und/ oder der Medikation in der Regel behoben werden.

      Porträt von Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

      Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

    • Kann ich eine THS rückgängig machen?

      Tiefe Hirnstimulation

      09.12.2020

      Die THS kann abhängig von der erzielten Wirkung und mit Fortschreiten der Erkrankung immer wieder angepasst werden.

      Eine THS ist reversibel, wenn der Patient das wünscht, kann die Stimulation ausgeschaltet oder das System komplett entfernt werden. Solche Anfragen kommen jedoch sehr selten vor.

      Porträt von Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

      Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

    • Kann ich trotz einer THS mit einem MRT untersucht werden?

      Tiefe Hirnstimulation

      09.12.2020

      Die meisten THS-Systeme sind MRT fähig. Insbesondere für die neueren Stimulationssysteme gilt, dass eine MRT Untersuchung mit Einschränkungen möglich ist.

      Sie haben die CE-Zertifizierung für Ganzkörper- MRT-Untersuchungen unter definierten Bedingungen. Patienten sollten mit dem implantierenden Zentrum oder ihrem Neurologen sprechen, wenn eine MRT-Untersuchung nötig ist.

      Porträt von Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

      Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

    • Kann meine THS beschädigt werden, wenn ich mir den Kopf anstoße?

      Tiefe Hirnstimulation

      09.12.2020

      Eine direkte Beschädigung der Elektroden ist unwahrscheinlich. Es muss jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass Sie keine äußere Verletzung erlitten haben! Dies könnte eine Eintrittspforte für Keime bilden und im schlimmsten Fall muss die Elektrode gezogen werden.

      Aus diesem Grund nach einem Sturz oder Stoß den Kopf IMMER kontrollieren oder die Wunde einem Arzt zeigen oder fotografieren! Sollte eine offene Wunde vorliegen – auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

      Porträt von Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

      Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

    • Kann ich mit Morbus Parkinson noch meinen Beruf ausüben?

      Arbeit & Beruf

      09.12.2020

      Die Parkinsonerkrankung sollte so gut behandelt sein, dass die Teilhabe in allen Lebensbereichen insbesondere im Beruf so lange wie möglich aufrechterhalten bleibt. Viele Parkinson-Patienten sind so gut eingestellt, dass sie weiterhin ihrem Beruf nachgehen.

      Insbesondere bei Auftreten von Schwierigkeiten im Sinne von Berufsrelevanten Funktionsstörungen, sollten diese im Rahmen eingeleiteter aktivierender Therapien gezielt trainiert und die bestehenden Fähigkeiten weiterausgebaut werden.

      Porträt von Dr. Pantea Pape

      Dr. Pantea Pape

    • Wie soll ich mich meinem Arbeitgeber gegenüber verhalten und muss ich ihm mitteilen, dass ich an Parkinson erkrankt bin?

      Arbeit & Beruf

      09.12.2020

      Als Parkinson erkrankter verhalten Sie sich ganz normal, wie jeder andere Arbeitnehmer auch.

      Sie haben keine Verpflichtung, Ihrem Arbeitgeber gegenüber.

      Porträt von Dr. Pantea Pape

      Dr. Pantea Pape

    • Ist ein Arbeitgeber verpflichtet mir einen gesundheitsangepassten Arbeitsplatz zuzuteilen, wenn ich meine Arbeit auf meinem bisherigen Platz nicht mehr ausführen kann?

      Arbeit & Beruf

      09.12.2020

      Bei jeder krankheitsbedingten Kündigung muss der Arbeitgeber stets zuvor prüfen, ob ein sogenannter „leidensgerechter Arbeitsplatz“ freigemacht oder geschaffen werden kann, auf dem eine Weiterbeschäftigung des erkrankten Mitarbeiters trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen möglich ist. Die Rechtsprechung verlangt vom Arbeitgeber hierbei (soweit möglich) auch, Arbeitsabläufe zu ändern, Aufgaben umzuverteilen und andere Mitarbeiter zu versetzen.

      Allerdings muss der Arbeitgeber einen leidensgerechten Arbeitsplatz nicht dadurch schaffen, dass er andere Mitarbeiter kündigt, um dem erkrankten Mitarbeiter dann diesen leidensgerechten Arbeitsplatz zuweisen zu können. Ist jedoch mit dieser Einschränkung die Schaffung eines leidensgerechten Arbeitsplatzes möglich, darf der Arbeitgeber nicht krankheitsbedingt kündigen. Grundsätzlich muss der Arbeitgeber vor einer krankheitsbedingten Kündigung auch ein betriebliches Eingliederungsmanagement durchführen.

      Allerdings ist die Durchführung des betrieblichen Eingliederungsmanagements keine Wirksamkeitsvoraussetzung für eine krankheitsbedingte Kündigung. Lediglich die – ohnehin schon hohe – Darlegungslast des Arbeitgebers im Kündigungsschutzprozess erhöht sich ohne Durchführung eines betrieblichen Eingliederungsmanagements nochmals.

      Porträt von Dr. Pantea Pape

      Dr. Pantea Pape

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      • Prof. Dr. Tobias Warnecke

        Prof. Dr. Tobias Warnecke

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        Prof. Dr. Wolfgang Jost

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      • Thomas Brauer Lehrlogopäde

        Thomas Brauer

        Lehrlogopäde
        für den Bereich neurologische Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen

        Leiter der Lehranstalt  für Logopäden der Universitätsmedizin Mainz
        Repräsentant von LSVT®-Global (LSVT®-LOUD und LSVT®-BIG)

      • Prof. Dr. med. Björn Hauptmann

        Prof. Dr. med. Björn Hauptmann

        Chefarzt

        Chefarzt Fachklinik für Parkinson und Bewegungsstörungen
        Neurologisches Zentrum der Segeberger Kliniken und Dept. Performance, Neuroscience, Therapy and Health MSH – Medical School Hamburg

      • Prof. Dr. med. Björn Hauptmann

        Dr. med. Joachim Durner

        Ärztlicher Direktor

        Fachklinik Ichenhausen, Abteilungen Neurologie/Geriatrie/Innere Medizin
        Facharzt für Neurologie, Innere Medizin, Physikalische und Rehabilitative Medikation, Geriatrie

      • Dr. Pantea Pape Chefärztin

        Dr. Pantea Pape

        Chefärztin
        der Neurologischen und Fachübergreifenden Frührehabilitation des St.-Marien-Hospitals in Köln

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        Thomas Hertkorn

        Diplom-Psychologe & Klinischer Neuropsychologe

        Fachklinik Ichenhausen
        Leiter der Abteilung Psychologie/Neuropsychologie

      • Karin Junginger Oberärztin

        Karin Junginger

        Oberärztin

        Fachklinik Ichenhausen
        Fachärztin für Neurologie (Zusatzbezeichnung Geriatrie) und physikalischer/rehabilitativer Medizin mit Schwerpunkt Bewegungsstörungen (Morbus Parkinson)

      • Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

        Prof. Dr. med. Johannes Wöhrle

        Chefarzt

        Katholisches Klinikum Koblenz Montabaur, Brüderhaus Koblenz
        Neurologie/Stroke Unit

      • Prof. Dr. med. Matthias Maschke

        Prof. Dr. med. Matthias Maschke

        Chefarzt Neurologie

        Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Trier

      • Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

        Prof. Dr. med. Sergiu Groppa

        Leiter der Sektion Bewegungsstörungen und Neurostimulation

        Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsmedizin, Mainz

      • Dr. med. Thomas Vaterrodt

        Dr. med. Thomas Vaterrodt

        Chefarzt Klinik für Neurologie

        SHG-Kliniken Sonnenberg, Saarbrücken

      • Dr. med. Robert Liszka

        Dr. med. Robert Liszka

        Chefarzt

        Marienhaus Klinikum St.Wendel-Ottweiler, Klinik für Neurologie

      • Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

        Prof. Dr. Andres Ceballos-Baumann

        Chefarzt

        Schön Klinik München Schwabing, Abt. für Neurologie und klinische Neurophysiologie mit Parkinson-Fachklinik

      • Dipl.-Psych. Jeannette Overbeck

        Dipl.-Psych. Jeannette Overbeck

        Leitende Klinische Neuropsychologin GNP
        Christophorus-Kliniken GmbH, Standort Dülmen, Klinik für Neurologie

        Psychologische Psychotherapeutin
        Fachpsychologin für Rehabilitation BDP
        Psychokardiologische Grundversorgung DGK

      • Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

        Prof. Dr. med. Lars Wojtecki

        Ärztlicher Direktor Neurozentrum

        Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurorehabilitation
        Hospital zum Heiligen Geist, Akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

      • Sandra Gabriel Leitung

        Sandra Gabriel

        Leitung klinische Organisation, Pflegedienstleitung, Medizincontrolling

        Neurologische Klinik Sorpesee

      • Prof. Dr. Elke Kalbe

        Prof. Dr. Elke Kalbe 

        Leiterin
        der Abteilung Medizinische Psychologie/Neuropsychologie und Gender Studies und des Center für Neuropsychologische Diagnostik und Intervention (CeNDI) der Medizinischen Fakultät und Uniklinik der Universität zu Köln.

      • Prof. Dr. Dirk Woitalla

        Prof. Dr. Dirk Woitalla

        Chefarzt

        Leiter der Neurologischen Abteilung des St. Josef Krankenhaus in Essen-Kupferdreh

      • Dr. med. Sven Thonke

        Dr. med. Sven Thonke

        Chefarzt der Klinik für Neurologie

        Klinikum Hanau GmbH 

      • Dr. med. Inga Claus

        Dr. med. Inga Claus

        Funktionsoberärztin/Fachärztin für Neurologie

        Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Münster
        Ambulanz für Parkinsonsyndrome und andere Bewegungsstörungen
        Ambulanz für Botulinumtoxin-Injektionen

      • Nadine Kleen

        Nadine Kleen

        Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin / zertifizierte Parkinson-/ MS-Nurse

        Christophorus-Kliniken GmbH, Standort Dülmen, Klinik für Neurologie
        Tätigkeitsschwerpunkt im Bereich der Betreuung und Beratung von Parkinson- und MS-Patienten, Zusatzqualifikation Kontinenz-Fachkraft

      • Dr. Ilona Csoti Chefärztin

        Dr. Ilona Csoti

        Chefärztin und Ärztliche Direktorin

        Gertrudis-Klinik Parkinson-Zentrum GmbH

      • Dr. Astrid von Einem

        Dr. Astrid von Einem

        Rechtsanwältin, Fachanwältin für Sozial- und Medizinrecht in Köln und Leverkusen

        Ihre Ansprechpartnerin für alle Fragen im Bereich  „Parkinson und Recht“

      • Sophia Lorei Logopädin

        Sophia Lorei

        Logopädin (B. Sc.)

        Neurologische Klinik Sorpesee

      • Lisa Fisahn Physiotherapeutin

        Lisa Fisahn

        Physiotherapeutin, zertifizierte LSVT BIG®- und PNF Therapeutin

        Neurologische Klinik Sorpesee

      • Melanie Kapune Ergotherapeutin

        Melanie Kapune

        Ergotherapeutin, Zertifizierte LSVT-BIG-Therapeutin ®, Zertifizierte Handtherapeutin der AFH

        Neurologische Klinik Sorpesee

      • Prof. Dr. med. Thomas Müller

        Prof. Dr. med. Thomas Müller

        Chefarzt Neurologie

        Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-Weißensee