Pfunde loswerden für Parkinsonkranke

Nicht zu viel wollen

Die Festtage sind vorbei und viele haben jetzt ein „Andenken“ daran. 370 Gramm nimmt der durchschnittliche Deutsche über Weihnachten und Sylvester zu.

Deshalb ist der Start ins neue Jahr auch sehr häufig mit dem guten Vorsatz verbunden, ein paar Pfunde abzunehmen. Grundsätzlich kein schlechter Gedanke.

Aber das Ziel, das man sich setzt, sollte realistisch sein. Wer in kurzer Zeit viel abnimmt, hat die Pfunde meist sehr schnell wieder drauf.

Der Grund: Schnelles Abnehmen funktioniert nur mit einer radikalen Diät. Ein starkes Einschränken der Kalorienzufuhr signalisiert dem Körper allerdings: Hungersnot.

Unser Organismus funktioniert nämlich immer noch wie in der Steinzeit.

Wenig essen heißt deshalb, den Stoffwechsel auf Sparflamme zu schalten, damit man trotzdem überlebt. Jeder Bissen, den wir während einer solchen Diät zu uns nehmen, wird doppelt so gut verwertet wie sonst.

Und wenn wir dann nach der Diät wieder normal essen, kapiert der Körper das nicht, er verwertet weiterhin alles so gut wie möglich.

Und so kommt es zum gefürchteten Jo-Jo-Effekt. Nach der Diät sind die Pfunde schnell wieder da – oft sogar ein paar mehr als zuvor. Die Lehre daraus: Man sollte sich realistische Ziele setzen, die den Körper nicht überfordern.

Mehr als zwei bis vier Kilo im Monat sollte man nicht abnehmen. Dann klappt es auch sehr viel besser, später sein Gewicht dauerhaft zu halten.

Gut auswählen

Wer abnehmen will, sollte seine Ernährungsgewohnheiten kritisch betrachten. Oft liegt es nämlich gar nicht daran, dass man zu viel isst, sondern dass man zu oft das Falsche wählt. Eine Faustregel: Je weniger die Speisen verarbeitet sind, desto weniger versteckte Kalorien enthalten sie.

Frisches Obst und Gemüse sind also nie ein Problem für die Figur, Fertiggerichte aber schon. Auch Wurst enthält deutlich mehr Kalorien als die gleiche Menge mageres Fleisch. Dass aber jeder beim Abnehmen nur noch Rohkost essen soll, ist auch falsch.

Viele Menschen vertragen rohes Obst und Gemüse nicht gut. Sie bekommen Verdauungsstörungen wie Blähungen oder Bauchschmerzen. In diesem Fall ist es viel besser, vor allem Gemüse sanft zu dünsten.

So bleiben die Nährstoffe erhalten und der Verdauungsapparat ist nicht überfordert. Mit Genuss abnehmen bedeutet, dass man weder hungert, noch ständig verzichtet. Man sucht sich nur möglichst oft leckere Alternativen zu Kalorienbomben

Statt Weißbrot nimmt man ein Vollkornbrot, das reichlich Ballaststoffe für die Verdauung liefert. Statt der Wurst kann es auch mal gekochter Schinken sein. Und statt der fetten Sahne darf auch mal etwas saure Sahne an die Soße.

Wer Parkinson hat, muss bei der Wahl seines Essens außerdem daran denken, dass Eiweiße aus Lebensmitteln wie Fleisch, Milch oder Fisch während der Verdauung die Aufnahme bestimmter Medikamente (Levodopa) stören. Das kann dann deren Wirksamkeit verringern.

Es wird deshalb empfohlen, die tägliche Menge an Nahrungseiweiß über den Tag verteilt oder eiweißreiche Lebensmittel abends zu sich zu nehmen. Levodopa sollte eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach dem Essen eingenommen werden.

Auf eiweißreiche Kost verzichten sollten Parkinson-Patienten aber nicht, denn der Organismus braucht diese Nährstoffe, um optimal zu funktionieren.

Lächelndes Seniorenpaar. Frau zeigt Mann einen Apfel.

Den richtigen Rahmen schaffen

Viele Menschen nehmen nur deshalb nicht ab, weil sie immer wieder zu kleinen Snacks greifen. Mal ein paar Nüsse, mal etwas Süßes – das ist schnell verputzt. Meist merkt man das gar nicht mal richtig. Aber genau das ist das Problem. Viele Kalorien ganz nebenbei, und man genießt sie nicht einmal richtig.

Wer seiner Figur etwas Gutes tun will, der isst bewusst. Ein möglicher Plan für das erste Vierteljahr: Verzichten Sie auf gar nichts, keine Leckerei, kein Fastfood, keine Süßigkeit.

Es gilt nur eine Regel: Setzen Sie sich für jeden Bissen an einen schön gedeckten Tisch. Lassen Sie den Fernseher oder das Radio aus, legen sie die Zeitung weg und essen Sie in aller Ruhe.

Kauen Sie jeden Bissen gründlich. Dadurch wird nicht nur die Nahrung besser verdaut. Auch das Sättigungsgefühl setzt früher ein. Freuen Sie sich bei jedem Biss an dem Geschmack und wenden Sie sich erst wieder anderen Tätigkeiten zu, wenn Sie aufgegessen haben – selbst wenn es nur eine Handvoll Studentenfutter war.

Jede Wette, Sie nehmen so ab! Und ebenfalls wichtig: Couch, Schreibtisch und Bett sollten nie als Essplatz dienen, hier ist die Gefahr groß, dass man unkontrolliert nebenbei isst.

Unterstützung durch Bewegung

Nein, es geht hier nicht um sportliche Leistungen! Es geht nur darum, mit Bewegung das Abnehmen zu unterstützen. Es genügt schon ein Spaziergang, um den Stoffwechsel anzukurbeln.

Ideal ist es, sich abends nach dem Essen nicht gleich gemütlich auf das Sofa zu setzen, sondern zuerst noch eine kleine Runde zu drehen. Zehn Minuten, eine Viertelstunde – mehr muss es gar nicht sein. Damit es mit dem kleinen „Walk“ auch regelmäßig klappt, kann man sich mit jemandem verabreden.

Dann muss man weniger Selbstdisziplin aufbringen. Zusätzlich ist es clever, mehr Bewegung in den Alltag einzubauen. Beim Telefonieren Hin- und Hergehen, Rolltreppen meiden, eine Busstation früher aussteigen und den Rest des Weges laufen – es gibt viele Möglichkeiten, die wenig Zeit kosten und viel bringen.

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Ist es wirklich Hunger?

Flüssigkeit kann oft den Hunger stillen. Der Grund: Viele verwechseln Durst mit dem Bedürfnis, etwas zu essen. Ein Glas Wasser erfüllt dann den gleichen Zweck wie ein belegtes Brötchen – nur ganz ohne Kalorien. Wasser und ungesüßte Tees helfen aber auch noch auf einem weiteren Weg beim Abnehmen.

Eine Studie von Berliner Wissenschaftlern konnte zeigen, dass Wassertrinken den Energieumsatz des Körpers erhöht. Der Organismus verbraucht tatsächlich mehr Kalorien, wenn man reichlich trinkt.

Der Körper eines Erwachsenen kann problemlos rund drei Liter Wasser pro Tag vertragen, wenn die Nieren gesund sind.

Mit psychologischen Tricks arbeiten

Man kann sich beim Essen auch selbst austricksen. So ist die Portion, die man sich auftut, umso größer, je größer der verwendete Teller ist. Man nimmt deshalb oft mehr Kalorien zu sich, als der Körper braucht, weil viele eben gelernt haben, dass man den Teller auch leer essen soll. Diesen Teller-Effekt haben US-Wissenschaftler entdeckt.

Für ihre Studie bekamen über 200 Studenten die Aufgabe, Tomatensuppe in sieben verschiedene Suppenteller zu füllen. Sie füllten dann tatsächlich eine wesentlich größere Portion in die größeren Teller, als in die kleinen. Es handelt sich dabei um die sogenannte Delboeuf-Täuschung, benannt nach einem Schweizer Psychologen. Die Aussage: Ein Kreis erscheint kleiner, wenn ein äußerer Kreis ihn mit Abstand umrundet. Und genauso erscheinen Essensportionen auf einem kleinen Teller größer als auf einem großen.

Rund 30 Prozent weniger Kalorien nimmt man zu sich, wenn man die die Größe der Tellerfläche halbiert, wenn der Durchmesser also 30 Prozent kleiner ist. Auch die Farbe des Geschirrs spielt eine Rolle. Man nimmt sich mehr Essen, wenn der Teller eine ähnliche Farbe wie das Essen hat. Ratsam ist es außerdem, nie mit leerem Magen Lebensmittel einzukaufen. Das verleitet dazu, zu viel und vor allem die falschen Lebensmittel in seinen Einkaufswagen zu laden.

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